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„Info-Stewards“ als Ansprechpartner an Trainingsplätzen

27.06.2023 15:23

Beim Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen, treffen sich…


Beim Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen, treffen sich traditionell die besten Pferde und Reiter der Welt. Um den Sport noch transparenter zu machen, werden an den Trainingsplätzen wieder „Info-Stewards“ als Ansprechpartner für die Zuschauer zur Verfügung stehen.

 

Der ausrichtende Aachen-Laurensberger Rennverein e.V. (ALRV) bietet diesen Service bereits seit mehreren Jahren gemeinsam mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an. Das Ziel: Mehr Transparenz. „Wir möchten bestmöglich rund um den Sport informieren“, erläutert Birgit Rosenberg, Vorstandsmitglied des ALRV und Sportchefin des CHIO Aachen. Die Info-Stewards stehen den Zuschauern als Vermittler zwischen dem Sport und der Öffentlichkeit sowohl an den Dressur- als auch den Spring-Trainingsplätzen zur Verfügung. „Sie sollen mit den Zuschauern ins Gespräch kommen und bei Bedarf erklären, was auf den Plätzen passiert“, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. Zudem sollen durch die Info-Stewards, die mit entsprechenden Jacken gekennzeichnet sind, auch die offiziellen Stewards des Internationalen Verbandes FEI entlastet werden.

 

Die Stiftung Deutscher Pferdesport unterstützt das Projekt. Da das Konzept der Info-Stewards in Aachen so erfolgreich ist, soll der Service zukünftig auch auf andere Turniere ausgeweitet werden.

Kein Start für Ingrid Klimke und Franziskus. Sönke Rothenberger und Fendi rücken nach.

27.06.2023 14:16

Ingrid Klimke und Franziskus FRH werden nicht beim…


Ingrid Klimke und Franziskus FRH werden nicht beim CHIO Aachen 2023 an den Start gehen. Ihren Platz in der deutschen Mannschaft um den Lambertz Nationenpreis übernehmen Sönke Rothenberger und Fendi.

Was für eine emotionale Achterbahnfahrt für Ingrid Klimke und Franziskus FRH. Bei den Deutschen Meisterschaften in Balve hatten die beiden noch gemeinsam die Bronzemedaille in der Kür gewonnen. Der Nominierung für den Lambertz Nationenpreis beim CHIO Aachen folgte der Sturz bei den Deutschen Meisterschaften der Vielseitigkeit. Nach überstandener Schulter-OP hatte die 55-Jährige dann aber am vergangenen Wochenende verkündet, trotz des Malheurs fit für Aachen zu sein. Nun vereitelt eine Verletzung ihres Pferdes den Start in der Soers.

Dabei hatte sich der Fidertanz-Sohn im ersten Training auf dem Turniergelände in guter Form präsentiert. „Auf dem Weg zum Stall muss er sich vertreten haben und zeigte das deutlich“, so Ingrid Klimke. Gemeinsam mit der Teamführung hat die Reitmeisterin dann entschieden, den Hengst von den Prüfungen beim CHIO Aachen 2023 zurückzuziehen.

Ihren Platz in der deutschen Mannschaft nehmen nun Sönke Rothenberger und Fendi ein. Nach den umjubelten Auftritten bei den Deutschen Meisterschaften in Balve und der Silbermedaille im Grand Prix Special waren der Team-Olympiasieger von 2016 und sein erst neunjähriger Nachwuchs-Star als erstes Reservepaar nominiert.

Der ideale Turnierbegleiter: Die CHIO Aachen APP in neuem Look

27.06.2023 09:31

Die CHIO Aachen APP überzeugt in neuem Design…


Die CHIO Aachen APP überzeugt in neuem Design und vereint Service-Themen, aktuelle Infos und Entertainment.

In diesem Jahr präsentiert sich die CHIO Aachen App in einem neuen Look: Das schlanke Design, die moderne Aufmachung und die userfreundliche Bedienung machen sie zu einem idealen Begleiter für den Turnierbesuch in der Aachener Soers und darüber hinaus. Ganzjährig finden sich dort alle topaktuellen Infos zum Weltfest des Pferdesports in einer App zusammengefasst. Mit dem offiziellen Technologie-Partner SAP entwickelt, bietet die CHIO Aachen App nicht nur die Möglichkeit des Live-Trackings während der Geländeprüfung des SAP-Cups, sondern auch tolle Features. So sind dort nicht nur das aktuelle Programm, alle News, der Lageplan sowie die Starter- und Ergebnislisten zu finden, sondern auch jede Menge Entertainment.
So kann die Zeit zwischen den Prüfungen mit dem anspruchsvollen Fragenparcours des CHIO Aachen Quiz optimal genutzt werden. Und auch die große Schatzsuche über das CHIO Aachen Gelände bietet spannende Unterhaltung. Dort müssen User fünf in der App beschriebene Orte finden und die dort befindlichen QR-Codes scannen. Alle fünf Orte zu suchen, lohnt sich: Zu gewinnen gibt es zwei Tickets für die Masterclass mit Gerrit und Lars Nieberg am 11. Dezember auf dem CHIO Aachen CAMPUS sowie ein Meet-and-Greet mit den Springreitern! Und wer sich immer schon gefragt hat, wie groß der persönliche CO2-Fußabdruck eigentlich ist, kann genau das mit dem CO2-Footprint-Rechner herausfinden, den der CHIO Aachen gemeinsam mit SAP entwickelt hat und zugleich dort für das Baumpflanzprojekt „Garten Eden“ spenden.
Die CHIO Aachen App steht im Apple Store oder im Google Play Store für den kostenlosen Download bereit.

Olympiasiegerin Charlotte Dujardin beim CHIO Aachen: „Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein.“

27.06.2023 08:48

Das Partnerland des CHIO Aachen 2023, Großbritannien, glänzt…


Das Partnerland des CHIO Aachen 2023, Großbritannien, glänzt hier in der Soers nicht nur mit dem typisch britischen Charme, sondern schickt auch seine erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten ins Deutsche Bank Stadion. Erstmals seit 2019 ist die dreifache Olympiasiegerin Charlotte Dujardin in dieser Woche wieder in der Soers am Start. Wir haben mit der 37-Jährigen über ihre Ziele gesprochen und erfahren, wie ihre kleine Tochter Isabella Rose ihr Leben verändert hat.

Charlotte, Sie sind zum ersten Mal seit 2019 wieder in Aachen. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die kommenden Tage?

Die Vorfreude ist riesig. Es immer eine große Ehre und ein Privileg, hier in Aachen dabei zu sein. Die Bedingungen sind unfassbar gut, die Atmosphäre ist wirklich spektakulär und die Zuschauer, die hierherkommen, um uns Sportler zu unterstützen, sind einfach unglaublich. Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein.

Großbritannien ist in diesem Jahr das Partnerland des CHIO Aachen. Wie besonders ist es, auf dem Gelände in der Aachener Soers so viel britisches Flair zu erleben?

Das ist fantastisch. Aachen im britischen Look zu erleben, ist einfach großartig. Die Household Cavalry ist da und wir alle freuen uns sehr, dass auch Prinzessin Anne dabei sein wird. All‘ das hier in Aachen zu haben, ist etwas ganz Besonderes und macht es natürlich für mich noch ein bisschen schöner, nach vier Jahren wieder hierher zurückzukehren.

Sie haben Ihr WM-Pferd Imhotep mitgebracht. Was ist er für ein Typ?

Imhotep ist noch ein sehr junges Pferd. Auch wenn er im vergangenen Jahr bereits an den Weltmeisterschaften teilgenommen hat, darf man nicht vergessen, dass er jetzt erst 10 Jahre alt ist. Er ist mein Pferd für die Zukunft. Ich setze große Hoffnungen in ihn. Er macht aktuell so große Fortschritte und gewinnt immer mehr an Kraft und Ausdruck. Vor Kurzem haben wir das erste Mal die 80-Prozent-Marke geknackt, das zeigt, wie großartig er sich entwickelt.

Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Tage gesetzt?

Ich hoffe, dass wir hier an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen können. Aber ich halte nichts davon, sich selbst unter Druck zu setzen. Ich möchte die Zeit hier einfach genießen. Es ist so wichtig, Spaß an dem zu haben, was man tut. Und ich liebe, was ich tue, das macht mich sehr glücklich.

Wie es sich anfühlt, in Aachen zu gewinnen, haben Sie schon einmal erlebt, 2014 mit Valegro, als Siegerin im Deutsche Bank Preis. Wie groß ist der Ansporn, es noch einmal auf die legendäre Siegertafel zu schaffen?

Als Sportlerin möchte man immer bestmöglich abschneiden. Und hier in Aachen träumt man ganz besonders davon, möglichst weit vorne zu landen. Es ist so ein großartiges Turnier. Die besten Pferdesportler kommen hierher, aus Europa und aus der ganzen Welt. Für uns Reiter ist es neben dem Championat immer das Highlight des Jahres. Da möchte jeder ganz vorne stehen. Ich auch.

Im März haben Sie Ihre Tochter Isabella Rose zur Welt gebracht. Wie sehr hat sich ihr Leben seitdem verändert?

Einfach alles hat sich verändert. Jetzt, wo ich Mutter bin, haben sich meine Prioritäten komplett verschoben. Meine Tochter ist das größte Glück, das mir je widerfahren ist. Ich liebe es so sehr, Zeit mit ihr zu verbringen. Und ich fühle mich angekommen und so gesegnet, jetzt meine eigene kleine Familie zu haben.

Ihre Tochter und auch Ihr Partner Dean Golding sind hier in Aachen auch dabei …

Ja, natürlich. Es ist so besonders für mich, sie hier um mich zu haben. Früher bin ich zu einem Turnier gefahren und ich habe mich von nichts ablenken lassen. Da war ich komplett fokussiert. Jetzt möchte ich beides unter einen Hut bringen. Ich möchte die beste Mutter für meine Tochter sein und gleichzeitig auch die Sportlerin, die weiterhin in der Weltspitze mitmischt. Dabei geht es aber nicht mehr nur um mich, sondern um uns als Familie. Ich möchte sie stolz machen.

In diesem Jahr werden Sie noch einmal nach Aachen zurückkehren. Im September geben Sie auf dem CHIO Aachen CAMPUS Ihre erste Masterclass in Deutschland. Das ist etwas ganz Besonderes für uns. Auch für Sie?

Ja, natürlich. Ich habe schon an vielen Orten der Welt eine Masterclass gegeben, aber noch nie in Deutschland. Ich liebe es, zu erklären, was ich tue, wie ich es tue, und ich denke, es ist interessant für die Menschen zu sehen, wie sich junge Pferde bis hin zum Grand Prix-Niveau entwickeln.

Sie haben schon so viele Pferde erfolgreich in den Grand Prix-Sport gebracht. Worauf legen Sie bei der Ausbildung besonderen Wert?

Für mich ist es wichtig, eine Partnerschaft mit dem Pferd aufzubauen. Das ist auch der Grund, warum ich es liebe, junge Pferde auszubilden, denn nur so kann man eine ganz besondere Verbindung zu seinen Sportpartnern aufbauen. Mit der Zeit werden sie zu deinen besten Freunden und lernen, dir grenzenlos zu vertrauen. Für mich ist das mit jedem Pferd aufs Neue eine ganz spannende Reise und auch das, was meine Arbeit so besonders macht.

 

 

CHIO in der Stadt: Der Aachener Marktplatz in Britischem Glanz

26.06.2023 20:52

Da war ordentlich Stimmung auf dem altehrwürdigen Aachener…


Da war ordentlich Stimmung auf dem altehrwürdigen Aachener Marktplatz: Die Household Cavalry, traditionelle Dudelsackmusik und jede Menge Ponys und Kutschen machten Lust auf den CHIO Aachen 2023 und sein diesjähriges Partnerland Großbritannien.

Da staunten die „Öcher“ nicht schlecht, als die berittenen Soldaten der Household Cavalry, die man sonst von den prächtigen Paraden auf Londons Straßen kennt, über das Kopfsteinpflaster im Herzen der alten Kaiserstadt stolzierten. Die imposante Garde des britischen Königshauses war ein Teil des Trosses, der vom Turniergelände des CHIO Aachen aus zum traditionellen Empfang vor der herrlichen Kulisse des historischen Rathauses zog. Und so strömten am Montagabend die Aachener in Scharen auf den Marktplatz, um dabei zu sein. Noch bevor die Pferde und Akteure um 18 Uhr den Marktplatz erreichten, stimmten das bestens gelaunte CHIO-Maskottchen Karli und sein Kompagnon Paddington auf das Open-Air-Fest ein und hoch oben vom Rathausbalkon begrüßte Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen ihre „Öcher“.

 

Für den Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) ist das diesjährige Weltfest des Pferdesports ein ganz besonderes: „Großbritannien als Partnerland, das war lange unser Herzenswunsch“, so die ALRV-Präsidentin Stefanie Peters. „Vor uns liegt ein CHIO Aachen, der ganz viel britischen Charme versprühen wird.“ Und genau dieser Charme war schon am Montagabend auf dem traditionsreichen Aachener Marktplatz zu spüren. Nicht nur die Household Cavalry, auch historische Kutschen, jede Menge Shetland Ponys und traditionelle Dudelsack-Spieler boten einen prächtigen Empfang und einen Vorgeschmack auf das, was in den kommenden Tagen in der Soers los sein wird. „Schön, dass wir dieses Fest zusammen feiern“, zeigte sich auch Nick Russell, Generalkonsul von Großbritannien, voller Vorfreude auf den CHIO Aachen 2023.

 

Bei der morgigen Eröffnungsfeier sind all‘ diese Akteure erneut zu sehen – und noch viele mehr. Restkarten für die Eröffnungsfeier gibt es online im Ticketshop des CHIO Aachen und unter 0241-917-1111.

Jubiläum, Ehre und große Vorfreude: Im Gespräch mit Prof. Dr. Hermann Bühlbecker vor dem CHIO Aachen 2023

26.06.2023 15:56

Wenn man mit Prof. Dr. Hermann Bühlbecker über…


Wenn man mit Prof. Dr. Hermann Bühlbecker über den CHIO Aachen spricht, dann spürt man eine authentische Leidenschaft für die Veranstaltung und für den Reitsport. Seit mittlerweile 25 Jahren ist der Alleininhaber der „Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz“ mit seinem Traditionsunternehmen Partner des CHIO Aachen. Wir haben mit ihm über dieses Jubiläum, eine unerwartete Ehrung und den Stellenwert des CHIO Aachen-Eröffnungsabends gesprochen.

Wenn Sie den Blick zurück richten auf die 90er Jahre, können Sie sich noch an den Beginn der Partnerschaft von Lambertz und dem CHIO Aachen erinnern?

Der CHIO Aachen war ja schon immer ein großes sportliches Ereignis und der Vergleich, Tennis hat Wimbledon und Reiten hat Aachen, kommt ja nicht von ungefähr. Und da schließt sich auch ein bisschen der Kreis, weil ich gemeinsam mit Michael Mronz hier in Aachen viele Jahre lang ein Tennisturnier ausgerichtet habe. Als er sich Ende der 90er dann dem Reitsport zugewandt hat, ist irgendwann die Idee entstanden, dass wir uns mit Lambertz beim größten Reitturnier der Welt, direkt vor unserer Haustür, als Sponsor einbringen. Nun ist daraus eine 25-jährige Partnerschaft geworden. Das ist natürlich schön und wir schätzen das bei Lambertz auch. Wir sind ein Familienunternehmen und arbeiten seit jeher in vielen Bereichen nachhaltig, so auch in unseren Sponsorings oder Veranstaltungen wie der Lambertz Monday Night oder der Media Night, mit der wir den Eröffnungstag nochmal auf ein neues Level gehoben haben.

Sie sprechen Lambertz an, aber auch der CHIO Aachen ist bekannt dafür, dass Partnerschaften teils schon mehrere Jahrzehnte währen. Wie wichtig ist Ihnen als Unternehmer eine solche Kontinuität?

Das ist eine gute Frage. Wir sind als ein Familienunternehmen, das bis 1688 zurückgeht, ohnehin auf Langfristigkeit ausgerichtet. Und auch in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation sagen wir immer, wir haben schon Kriege überstanden und schwere wirtschaftliche Zeiten erlebt und haben das Unternehmen trotzdem am Markt gehalten. Ich denke, das ist etwas, das uns leitet – Kontinuität. Wenn man im Sponsoring ständig den Partner wechselt, dann ist es auch sehr schwer einen glaubhaften Nutzen rüberzubringen. Und Glaubwürdigkeit ist hier das entscheidende Stichwort. Der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker schrieb mir einmal: „Wenn ich an Aachen denke, denke ich an Karl den Großen, Lambertz und die Pferde.“ Das ist eine tolle Kombination und die muss man pflegen. Diese Dinge machen eine Stadt aus und sind wirklich unverzichtbar. Und ich glaube, je enger und je langfristiger man zusammenarbeitet, umso mehr kann man für alle Seiten, letztlich auch für die Stadt, für den CHIO Aachen, für die Pferde, für die Firma, für die Aachener Printen, für die Stadt Karls des Großen, das Beste daraus machen.

Sie haben den Stellenwert angesprochen, gerade von Lambertz, vom CHIO für die Stadt Aachen. Blicken wir auf den Dienstag, auf die Eröffnungsfeier. Das britische Königshaus ist vor Ort und wird durch Ihre Königliche Hoheit The Princess Royal, Prinzessin Anne, vertreten sein. Welchen Stellenwert hat dieser Tag für die Kaiserstadt? Gerade auch in Verbindung mit der Media Night, die ja immer wieder auch sehr viele Persönlichkeiten nach Aachen lockt?

Ich finde, das wurde in Aachen sehr oft unterschätzt in der Vergangenheit. Dieser Eröffnungsabend, der ist eminent wichtig, weil am nächsten Tag ein enormer medialer Wert erzeugt wird. Wenn man mal sieht, wie schön man das verbinden kann – diese spektakuläre Eröffnungsshow und die Media Night mit dem tollen Catering und interessanten Gästen. Alles, was wir da unternehmen, hilft die Reichweite zu vergrößern. Und wenn dann auch noch Königshäuser und Prominente hierherkommen, hilft das, auf den Stellenwert dieses Turniers hinzuweisen und seine Bedeutung weltweit zu kommunizieren. Den Reitsportleuten müssen wir das nicht erklären! Aber der Reitsport ist ja nicht wie Fußball oder wie eine Zeit lang auch Tennis. Reitsport ist nicht jedem so vertraut. Und ich finde, wir haben die Aufgabe, ich auch als Beirat, dieses Turnier seiner Bedeutung gemäß in der Öffentlichkeit zu platzieren. Dabei hilft uns dieser Eröffnungsabend, in diesem Jahr mit dem Partnerland Großbritannien ganz besonders. Die Prinzessin als Vertreterin des Königshauses dabei zu haben, ist eine fantastische Geschichte. Sie ist dem Sport als ehemalige erfolgreiche Vielseitigkeitsreiterin selbst sehr verbunden und kann den CHIO Aachen dadurch wirklich glaubwürdig eröffnen. Das ist schon etwas Besonderes.

Was verbinden Sie persönlich mit unserem diesjährigen Partnerland Großbritannien?

1993 habe ich dem heutigen König Charles auf Bitte von Hans-Dietrich Genscher (ehem. Außenminister, Anm. d. Red.) im Schloss Windsor Printen-Teig und Marzipan übergeben. Ein paar Jahre später haben wir uns beim deutschen Nachhaltigkeitspreis wiedergesehen. Es gibt also eine gewisse Verbindung zum Königshaus. Auch darüber hinaus liegt mir Großbritannien sehr am Herzen, ich bin oft in London und seit knapp 18 Jahren Teil der Elton John Aids Foundation. Als Firma Lambertz liefern wir natürlich auch nach Großbritannien. Somit war und ist Großbritannien immer schon eines meiner zwei, drei Wunschländer für das CHIO-Partnerland und das passt dieses Jahr.

Für Sie wird der CHIO Aachen 2023 aber aus noch einen anderen Grund in diesem Jahr etwas Besonderes. Sie werden kommende Woche mit dem Preis der Stadt Aachen geehrt, der jedes Jahr an Personen verliehen wird, die sich in besonderer Weise um den CHIO Aachen verdient gemacht haben. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Ich habe ja tatsächlich schon mal den einen oder anderen Preis in Empfang nehmen dürfen. Vom Land Nordrhein-Westfalen, vom Bund oder von Bill Clinton. Aber ich muss sagen, von der Stadt Aachen habe ich noch nie einen Preis bekommen (lacht) und das, obwohl wir uns Aachen gegenüber ja auch sehr verbunden fühlen. Nicht, weil ich in Aachen geboren oder groß geworden bin, sondern die Firma heißt ja tatsächlich „Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG“ und das Produkt, das man vielleicht am meisten mit Aachen verbindet, ist die Aachener Printe. Es ist natürlich schön, wenn man dann diesen Preis bekommt – insbesondere für das Engagement beim CHIO Aachen. Ich denke, wenn man 25 Jahre dabei ist und versucht hat, hier und da mal ein bisschen mitzuhelfen, dann freut es einen, wenn das anerkannt wird.

Freuen werden sich beim CHIO Aachen auch die Teamreiterinnen und -Reiter, die den Lambertz Nationenpreis gewinnen. Sie sind ein großer Sportsfreund und werden nach den 25 Jahren bestimmt mittlerweile auch etwas von der Dressur verstehen. Wie sehr können Sie sich dafür begeistern?

Dressur ist tatsächlich ein Sport wie manch anderer, zum Beispiel Golf, den muss man verstehen und dann begeistert man sich auch dafür. Aber ich war tatsächlich schon vor meinem Engagement hier beim CHIO Aachen reitsportbegeistert. Als kleiner Junge habe ich mir von Legenden wie Hans-Günter Winkler oder Piero und Raimondo D’Inzeo Autogramme geholt. Das Interesse war also immer schon da, ich habe es nur nie selbst gemacht. Aber ich finde es seit jeher großartig, dass wir dieses Ereignis hier in Aachen haben.

Jetzt haben wir dieses Jahr ein enorm starkes Starterfeld in der Dressur. Neun Reiterinnen und Reiter aus den Top Ten sind da – das ist ja wieder vergleichbar mit Wimbledon.

Im Laufe der vergangenen Jahre ist es wieder richtig spannend geworden. Ich kann mich noch an Jahre erinnern, in denen ich schon vorher wusste, dass ich den Nationenpreis an das deutsche Team übergeben werde. Insofern ist es für den Dressursport einfach schön, dass das Spitzenfeld wieder breiter geworden ist. Natürlich haben wir immer noch die tollen Reiterinnen und Reiter und sie zählen immer noch zu den Favoriten. Aber es kann auch immer mal jemand anders gewinnen. Und das ist ja das Schöne am Sport, insofern freue ich mich auf die Dressur-Konkurrenz im Einzel und besonders natürlich in der Mannschaft.

Die Frage, welche Disziplin Ihnen am nächsten ist, dürfte dann schwierig zu beantworten sein?

Ich habe mir gedacht, dass diese Frage kommt und ich habe gehofft sie gekonnt zu umgehen (lacht). Ich finde es auch nicht gut, wenn man Dinge miteinander vergleicht, die eigentlich nur schwer vergleichbar sind. Ich gebe zu, dass der Springsport natürlich spektakulärer ist. Ein direkter Vergleich würde aber einer vermeintlich unspektakulären Disziplin Unrecht tun. Wir können froh sein, dass wir so viele unterschiedliche Disziplinen in Aachen haben und dass diese auch alle, und das ist ein Kompliment an die Aachener, wirklich ihre verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Wie viele Aachener zum Beispiel am Samstag im Gelände unterwegs sind oder wenn das Publikum im Deutsche Bank Stadion derart innehält, dass man dort eine Münze fallen hören würde – das ist wirklich faszinierend. Diese Begeisterung sollten wir zu schätzen wissen.

Dreimal die deutsche Nationalhymne zum Abschluss im Preis der Sparkasse

25.06.2023 18:49

Es war ein heißer Wettkampf zwischen den Nationenpreisteams…


Es war ein heißer Wettkampf zwischen den Nationenpreisteams Deutschland I und Deutschland II im Preis der Sparkasse! Und das nicht nur, weil das Thermometer 30 Grad im Schatten anzeigte, sondern vor allem weil hier zwei Teams auf Augenhöhe kämpften. Einigermaßen überlegen fiel hingegen der Sieg von Diana Harwardt und Peter Künne im Paar-Voltigieren um den Preis der Sparkasse aus.

 

Um 14 Uhr hatte nicht nur der Sommer in der Soers einen neuen Höhepunkt erreicht, sondern auch die Stimmung in der ausverkauften Albert-Vahle-Halle. Es ging um den Nationenpreis im Preis der Sparkasse. Acht Equipen, bestehend jeweils aus zwei Einzelvoltigierern und einer Gruppe, waren angetreten. Deutschland II und Deutschland I waren klare Favoriten und liefen als letzte in den Zirkel ein.

 

Deutschland II machte den Anfang. Julian Wilfling und Jannik Heiland, die beiden Einzelvoltigierer, lieferten ab als Zweit- und Viertbeste der Solisten. Dann kam die Gruppe, der VV Ingelsberg nach dem Motto „Hauptsache, es knallt“. Das tat es. Sie reihten Höhepunkt an Höhepunkt und turnten mit so viel Risiko, dass die Zuschauer manches Mal den Atem anhielten. Eine super Leistung und noch einmal eine Steigerung zur Gruppenentscheidung vom Vortag. Longenführer Alexander Hartl sagte, ihr Pferd Fider Rock sei am Vortag noch etwas aufgeregt gewesen. „Aachen ist ja auch für die Pferde etwas Besonderes!“ Heute sei er schon sehr viel gelassener gewesen. Fazit von Hartl: „Ich glaube, wir sind alle an unseren Leistungen gewachsen.“ Deutschland II übernahm die Führung.

 

Dann Einlauf Kathrin Meyer für Deutschland I, das erste Mal, dass die frisch gebackene Damen-Siegerin im Preis der Sparkasse von gestern in einem Nationenpreis als Einzelvoltigiererin antreten durfte. In solchen Momenten ist es gut, ein Team zu haben, auf das man sich verlassen kann. Das hat Kathrin in Gestalt ihrer Mutter Sonja an der Longe und des von den beiden selbst ausgebildeten San Classico als vierbeinigem Partner. Auch heute lieferte sie wieder eine einwandfreie Leistung. Aber der Wertnote 8,454 hatte sie weniger Punkte gesammelt, als die beiden Einzelvoltigierer von Deutschland II. Es war also noch alles offen. Der nächste war Viktor Brüsewitz, der bis auf einen klitzekleinen Wackler an seine sensationelle Kür-Leistung von gestern anknüpfen konnte, für die es eine starke 8,762 als Durchschnittsnote gab.

Nun musste die Gruppe Norka des VV Köln-Dünnwald liefern. Die sind das Siegen gewohnt, waren letztes Jahr noch Weltmeister, sind inzwischen allerdings zum großen Teil in neuer Besetzung unterwegs. Das tat ihrer Leistung jedoch keinen Abbruch. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 8,987 zogen sie am VV Ingelsberg vorbei und besiegelten den Triumph von Deutschland I vor Deutschland II mit 26,203 zu 25,828 Punkten.

 

Rang drei ging in die Niederlande mit 24,025 Punkten dank der tollen Leistungen des gerade 17 Jahre jungen Sam Dos Santos (8,484), Annebeth Kubbe auf Evermore R (7,761) und der Gruppe VV de Wittegheit auf Wim an der Longe von Meta Jans.

 

Pas de Deux überlegen an Harwardt und Künne

Die ersten Sieger am ersten CHIO-Sonntag wurden bereits am Vormittag gekürt: Diana Harwardt und Peter Künne auf DSP Sir Lau Lau an der Longe von Hendrik Falk im Pas de Deux um den Preis der Sparkasse. Sie waren Zweite bei den Weltmeisterschaften 2022, im Weltcup-Finale 2023 und auch im Preis der Sparkasse beim CHIO Aachen standen sie schon unter den Top drei. Doch für ganz oben hatte es bislang noch nicht gereicht. Das änderte sich an diesem Wochenende. Mit zwei Siegen in beiden Teilprüfungen, in denen sie jeweils das einzige Duo waren, das eine Bewertung über 8 erhielt, war ihnen der Gesamtsieg nicht zu nehmen. Eine Endnote von 8,558 spricht für sich. „Das ist natürlich ein langgehegter Traum“, sagte Peter Künne. „Da zahlt sich das ganze Training der letzten Jahre aus. Sieben Jahre sind wir jetzt ein Team. Das ist natürlich wunderbar! Aachen zu gewinnen, das ist ein Traum für jeden Voltigierer.“ Damit sprach er seiner Partnerin auf dem Pferderücken ganz aus der Seele. Sieben Jahre à ca. 20 Stunden die Woche Training, das macht 7.840 Trainingsstunden, in denen sie sich den heutigen Triumph erarbeitet haben.

Platz zwei holten Ilona Hannich und Li Laffer auf Gitano des Monods (Longe: Alana Sohm) mit einer 7,920 unter dem Strich in die Schweiz. Rang drei ging an das österreichische Duo Eva Nagiller und Romana Hintner auf Idefix an der Longe von Klaus Haidacher. Endnote: 7,657.

 

Fazit des Bundestrainers

 

Kai Vorberg war schon viele Male als Co-Trainer in Aachen dabei und nun zum ersten Mal in der Rolle des verantwortlichen Bundestrainers. Das sei ganz anders gewesen, als er es erwartet hatte: „Gestern war da schon die eine oder andere Minute, in der ich gedacht habe, dass ich der einsamste Mensch auf dem Gelände bin.“ Schließlich galt es, schwierige Entscheidungen zu treffen. „Jedem gerecht zu werden und eine faire, bestinformierte Entscheidung treffen, das macht man ja nicht in 45 Sekunden.“ Aber was den Sport angeht, konnte er aus vollstem Herzen sagen: „Auch wenn einmal nicht die deutsche Nationalhymne gespielt wurde (in der Einzelentscheidung der Herren, Anm. d. Red.), da arbeiten wir nochmal dran, bin ich mit der Gesamtleistung des deutschen Teams total zufrieden!“

CHIO Aachen: 30.000 kamen zum Soerser Sonntag

25.06.2023 18:16

Das Weltfest des Pferdesports steht für Weltklasse-Sport, vor…


Das Weltfest des Pferdesports steht für Weltklasse-Sport, vor allem aber dafür, das größte Volks- und Familienfest der Region zu sein. Genau das zeigte sich beim Soerser Sonntag, dem traditionellen Tag der offenen Tür.

„Strahlender Sonnenschein und wohin man schaut strahlende Gesichter. Besser hätte der CHIO Aachen nicht starten können“, sagte Philip Erbers, Vorstandsmitglied des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV). Er sei „total zufrieden mit einem super ersten Wochenende“, an dem zu den beiden Konzerten „Pferd & Sinfonie“, dem Voltigieren und dem Tag der offenen Tür 45.000 Besucher kamen, 30.000 waren es alleine am Soerser Sonntag.

Schon vor dem offiziellen Einlass um 10 Uhr warteten neugierige Besucher entlang der Albert-Servais-Allee. Und die staunten nicht schlecht. Direkt am Haupteingang standen zur Begrüßung berittene Soldaten der Household Cavalry, die man sonst von den prächtigen Paraden auf Londons Straßen kennt. Und die Herren in den traditionellen Uniformen waren sogleich das erste beliebte Fotomotiv auf dem Turniergelände. Und davon gibt es auch in diesem Jahr wieder einige auf dem Gelände, die allesamt ein Thema haben: Das diesjährige Partnerland Großbritannien. Die farbenfrohen Motive, wie zum Beispiel das nostalgische Karussell im typisch britischen Look, laden zu fröhlichen Selfies ein. Davon machten die „Öcher“ reichlich Gebrauch. Und nicht nur davon. Auf sie wartete beim „Tag der offenen Tür“, zu dem der Aachen-Laurensberger Rennverein e. V. (ALRV) traditionell bei freiem Eintritt einlädt, ein geballtes Programm. Nicht nur die Ladenstraße mit 190 internationalen Ausstellern und verschiedenen Gastronomen war richtig gut besucht, auch die zahlreichen Attraktionen, die an vielen Ecken zum Verweilen, Staunen und Mitmachen lockten. Der perfekte Familientag oder Ausflug mit Freunden!

Los ging es um 11.30 Uhr im Deutsche Bank Stadion mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „He leads me on green pastures“. Den offiziellen Startschuss gab es um 13.15 Uhr auf dem Abreiteplatz Springen, auf dem ein kunterbuntes Unterhaltungsprogramm folgte. Schnell waren die besten Plätze am Rande der „grünen Bühne“ belegt. Jeder wollte die beste Sicht auf die außergewöhnlichen Showacts genießen: Mit dabei war auch hier die Household Cavalry, zu der sich auch CHIO Aachen Maskottchen Karli und sein britischer Kompagnon Paddington gesellten. Im weiteren Verlauf des Tages sausten Grand National Shetlandponys um die Wette, der Cappenberger Schleppjagdverein entführte mit seiner Meute in eine Jahrhunderte alte Tradition und Tiertrainerin Anne Krüger-Degener sorgte mit Pferden, Hunden und einer ganzen Schafherde für beste Unterhaltung. Ebenso dabei waren beeindruckende Mustangs, die Pferdetrainerin Yvonne Gutsche, Bianca Kuhbander und ihre Miniponys sowie die Kinder der Reitschule Biesenbach, die eindrucksvoll im Damensattel agierten. Im Rahmen der Charity-Kooperation „Aktion Glücksbringer“ präsentierten sich die Therapiehöfe aus der Region unter dem Motto „All you need is love“ und die kleinsten Besucher freuten sich über Ponyreiten sowie den Besuch der WDR-Maus.

Freudentaumel im Preis der Sparkasse

24.06.2023 20:10

Die Kölner lassen das Gewinnen nicht, Kathrin Meyer…


Die Kölner lassen das Gewinnen nicht, Kathrin Meyer ist im Glückstaumel und Quentin Jabet kam, sah und siegte – so lässt sich der Samstag im Preis der Sparkasse auf dem Voltigier-Zirkel des CHIO Aachen 2023 zusammenfassen.

2022 war das Team Norka vom VV Köln-Dünnwald auf Calidor siegreich im Preis der Sparkasse beim CHIO Aachen, 2023 auch. Allerdings in anderer Besetzung sowohl bei den Voltigierern als auch an der Longe. Statt Patric Looser hielt erstmals Ines Nawroth die Longe in der Hand. Das Gefühl, in Aachen in der Zirkelmitte zu stehen, kennt sie bereits, allerdings bis jetzt immer für Sportler aus dem Ausland. Dementsprechend groß waren die Gefühle heute nach dem Triumph mit „ihrer“ Mannschaft: „Hier als letzte Gruppe für Deutschland einzulaufen, das ist schon etwas anderes!“ Erst recht, wenn man dann eine solche Leistung abliefert und mit dem Aachener Applaus belohnt wird. Sowohl gestern in der Pflicht als auch heute in der Kür waren die Kölner das Maß der Dinge. Insgesamt kamen sie auf eine Endnote von 8,397. Das bedeutete einen komfortablen Vorsprung auf das zweite deutsche Team, den VV Ingelsberg auf Fider Rock an der Longe von Alexander Hartl. Hier wurde es im Durchschnitt eine 7,983. Platz drei sicherten sich die Schweizer Bronzemedaillengewinner der letztjährigen WM mit Acardi van de Kapel an der Longe von Monika Winkler mit 7,888.

Für Siegpferd Calidor gab es heute noch eine besondere Ehrung. Die Leser der Fachzeitschrift Reiter Revue hatten den 14-jährigen Holsteiner v. Calido zum „Pferd des Jahres“ gewählt. Im Kreise all der erfolgreichen Athleten, die im Laufe der Jahre auf seinem Rücken zu Medaillen und Meriten geturnt sind, wurde er ausgezeichnet.

Kathrins Kindheitstraum

Entscheidung der Damen im Preis der Sparkasse 2023, drei deutsche Voltigiererinnen in der Zwischenwertung in Führung, zwei mit einem Deutschen Meister-Titel in der Tasche, eine die aktuelle Weltcup-Titelträgerin. Letztere, Kathrin Meyer, lag nach Pflicht und Technik auf Rang eins, dahinter Alina Roß, die Deutsche Meisterin 2021.

Die Deutschen Meister 2022, Julia Sophie Wagner und Giovanni, longiert von Katja Wagner, machten den Anfang bei den drei Führenden. Sie lieferten eine solide Leistung, die mit dem viertbesten Kür-Ergebnis von 8,363 belohnt wurde, Endnote 8,229.

Dann Auftritt Alina Roß mit Baron R an der Longe ihres Vaters Volker. Sie begann stark. Ihre Kür ist gespickt mit Schwierigkeiten, die sie souverän und elegant durchturnte. Doch dann fand sie einmal keinen Halt und musste mitten in der Kür den Pferderücken verlassen. Ein großer Patzer, auch wenn der Rest dann wieder reibungslos funktionierte. Weil alles andere so gut lief, erhielt sie trotzdem noch eine 8,193 in der Kür.

Als nächste dann Kathrin Meyer, ihr erster Titel in Aachen zum Greifen nah. Und sie lieferte ab! Ihre Kür wurde mit einer 8,816 bewertet. Zusammen mit den Wertnoten für Pflicht und Technik wurde es eine Endnote von 8,584. Das reichte locker für den Sieg vor Julia Sophie Wagner auf Giovanni und Pechvogel Alina Roß, für die es am Ende eine 8,174 wurde.

Als klar war, dass sie gewonnen hatte, stürzte Kathrin Meyer aus der Wettkampf- in die Vorbereitungshalle, sehnlichst erwartet von ihren Mitstreitern aus der Zeit, als sie noch in der Gruppe voltigierte. Sie fiel ihnen ungebremst in die Arme, Freudentränen in den Augen. „Meinen Weltcup-Sieg und jetzt Aachen, das kann man gar nicht vergleichen“, sagte sie später. „An den Weltcup habe ich nie gedacht. Aber Aachen – das ist einfach ein Kindheitstraum!“ Dementsprechend selig war sie. Obwohl sie hier ja schon zweimal mit der Gruppe siegreich war. Aber der Sieg heute, das war allein ihrer. Und natürlich der ihrer Mutter Sonja und von San Classico S. Die drei sind ein eingespieltes Trio. „Wir haben ihn seit zehn Jahren“, erzählte Kathrin. „Mama und ich haben ihn zusammen mit der Hilfe von Kai und Nina Vorberg ausgebildet. Auch wenn er vielleicht für Außenstehende schwierig aussieht, ich weiß, ich kann mich auf ihn verlassen. Ich weiß in jeder Situation, wie er reagiert, weil wir uns schon so lange kennen.“ „Ausgebildet“ meint übrigens nicht nur als Voltigierpferd. San Classico gehe Piaffe und Passage und sei bis M hoch platziert, berichtet Kathrins Mutter Sonja. Sie ist Reiterin. Als sie ihre Tochter mit vier Jahren zum Voltigieren geschickt hat, sollte das eigentlich die Vorstufe zum Reiten sein. Doch da hatte sie die Rechnung ohne Kathrin gemacht. Heute ist sie froh darüber: „Sonst würden wir Tage wie diesen ja nicht erleben!“

Aufholjagd auf Französisch

Entscheidung der Herren um den Preis der Sparkasse – Quentin Jabet kam (aus Frankreich), sah („Das ist ja wie eine Weltmeisterschaft hier!“) und siegte („Es ist unglaublich!“). Dabei war der Vize-Weltmeister von 2022 in der ersten Teilprüfung, der Pflicht, nur Neunter. „Der Anfang war nicht so gut …“, gab der 22-Jährige zu. Das änderte sich allerdings rasant. Schon in der Technik erhielt er die beste Wertnote. Damit hatte er sich schon auf Rang zwei der Zwischenwertung vorgearbeitet. Es war abzusehen: Die Kür würde spannend werden. Und so war es. Quentin setzte als Vorletzter ein Ausrufezeichen auf seinem Ronaldo an der Longe von Andrea Boe. Mit unglaublicher Leichtigkeit, immer synchron zur Musik voltigierte er sein Programm ohne Patzer von Anfang bis Ende durch. Das Motto seines Programms? „Mmh, eigentlich habe ich kein richtiges. Es ist eine Art Tanz und die Menschen sollen sich ihr eigenes Bild machen.“ Eben wahre Kunst. Eine Wertnote von 8,914 gab es dafür. Zusammen mit den Vornoten wurde es eine Endnote von 8,621.

Ob das zum Sieg reichen würde? Einer kam ja noch: Thomas Brüsewitz, vierfacher Sieger im Preis der Sparkasse und bis dato in Front. Bis fast zum Schluss seiner Kür lief es rund für den 29-Jährigen. Doch dann rutschte er an der Kruppe seines Formel 1 D.C. ab, als er sich mit der Hand abstoßen wollte. Das war teuer. Als Zehnter der Kür rutschte er auf Platz vier der Gesamtwertung ab.

Damit war der Weg frei für zwei weitere „Aufholer“, zum einen den Niederländer Sam Dos Santos auf Chameur, longiert von Rian Pierik. Dass mit dem 17 Jahre jungen Benjamin des Starterfelds zu rechnen ist, war klar. Er war Fünfter der Weltmeisterschaft 2022 und Zweiter im Weltcup-Finale 2023. Hier in Aachen hatte er nach Pflicht und Technik allerdings „nur“ an fünfter Stelle der insgesamt 15 Teilnehmer gelegen. Doch dank einer starken Kür, die mit dem dritten Platz belohnt wurde, schnappte er sich am Ende Rang zwei der Gesamtwertung mit der Endnote 8,466.

Der andere Voltigierer, der sich mit einer super Kür unter die Top drei katapultierte, war Viktor Brüsewitz, 33, Thomas Brüsewitz‘ älterer Bruder. Für ihn ist es das letzte Mal hier in Aachen. Er voltigiert quasi auf Abschiedstournee. Dementsprechend hat er auch seine Kür gestaltet, mit einem selbst eingesprochenen Text zur Musik, in dem er erklärt, was ihm dieser Sport gegeben hat und sich bei jenen bedankt, die ihm dies alles ermöglicht haben. Die Kür war nicht nur emotional, sie war auch gut. Richtig gut! Bis auf 0,003 Punkte kam er an die Kür-Note des Siegers heran. Damit arbeitete er sich in der Gesamtwertung im Preis der Sparkasse auf Rang drei vor. Im Vorfeld hatte er noch erklärt, er würde hier in Aachen gerne noch einmal zeigen, was er alles kann, aber er sei nicht sicher, ob ihm das gelingen würde. Fazit: Hat geklappt!

PAS DE DEUX-WELTMEISTER CHIARA CONGIA UND JUSTIN VAN GERVEN ERLEBEN EMOTIONALEN ABSCHIED

24.06.2023 19:17

Gemeinsam wurden sie Weltmeister, Europameister, Deutsche Meister und…


Gemeinsam wurden sie Weltmeister, Europameister, Deutsche Meister und Weltcup-Sieger. Jetzt wurde das Pas de Deux-Traumpaar Chiara Congia und Justin van Gerven beim CHIO Aachen offiziell verabschiedet.

Und am Ende kullerten Tränen. Als die Highlights ihrer gemeinsamen Karriere über die große Leinwand flackerten, hielt Justin van Gerven „seine“ Chiara ganz fest im Arm – wohl realisierend, dass dieser Moment beim CHIO Aachen nun wirklich der letzte ist, an dem die beiden von einem internationalen Publikum gefeiert werden. Und solche Momente gab es in der Karriere von Justin van Gerven (27) und Chiara Congia (25) eine ganze Menge. Anmutig, in perfekter Harmonie und mit Gänsehaut-Garantie: Kein Paar hat den Pas de Deux-Sport in den vergangenen Jahren so geprägt wie die beiden Deutschen. Egal wo auf dieser Welt sie in die Arena eingelaufen sind, faszinierten und fesselten sie mit ihrem Ausdruck und ihrer Präzision die Zuschauer und die Jury gleichermaßen – zuletzt mit ihrer Kür zum Song „Black Magic Woman“, mit der sie bei der WM im dänischen Herning 2022 Gold gewannen und auch beim Weltcup-Finale in Omaha (USA) in diesem Frühjahr ganz oben auf dem Podest gelandet sind. „Es waren viele tolle Jahre, viele tolle Erfahrungen, für die ich sehr dankbar bin“, so Justin van Gerven. „Der Abschied fällt verdammt schwer.“ Und auch Chiara Congia, der Bundestrainerin Ulla Ramge in ihrer Laudatio eine faszinierende Ausstrahlung und Athletik bescheinigte, zeigte sich ergriffen von diesem finalen sportlichen Moment. „Wir hatten eine ganz besondere Verbindung auf dem Pferd, das wird mir sehr fehlen.“

 

Dem Voltigiersport, ihrem Verein und den Pferden werden die beiden so erfolgreichen Athleten aber treu bleiben. „Wir selbst freuen uns auf ein bisschen freie Zeit und sind sicher, dass es in Köln ganz stark weitergehen wird“, war der einstimmige Tenor des Paares, das aus der Hand des Vizepräsidenten des Aachen-Laurensberger Rennvereins, Frank Kemperman, Blumen und Geschenke mit auf den Weg bekam. Dazu gab es einen dicken Drücker von Maskottchen Paddington und Standing Ovations auf der letzten gemeinsamen Ehrenrunde.

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