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„Das war der großartigste Sieg meiner Karriere“

30.06.2023 10:28

Mit dem Sieg im Turkish Airlines-Preis von Europa…


Mit dem Sieg im Turkish Airlines-Preis von Europa hat sich Yuri Mansur am Mittwochabend einen Lebenstraum erfüllt. Ein Gespräch mit dem Brasilianer über seine Emotionen, seine Sportpartnerin Miss Blue-Saint Blue Farm und den CHIO Aachen.

Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Sieg. Wie haben Sie den Mittwochabend erlebt?

Ja, es war ein ganz, ganz besonderer Tag. Es ist der Traum eines jeden Reiters, in Aachen zu gewinnen. Und jetzt ist mir das tatsächlich geglückt. Das ist einfach fantastisch und der großartigste Sieg meiner bisherigen Karriere.

Sie waren an diesem Abend sehr emotional …

… ja, das ist richtig. Ich musste an 2018 denken, da war ich das erste Mal hier in Aachen und mein Pferd Vitiki hat sich damals im Stechen in eben diesem Springen verletzt. Es hat danach lange gedauert, bis ich meinen Sport wieder motiviert und zuversichtlich ausüben konnte. Heute ist das Pferd wieder topfit und ich habe nun genau dieses Springen gewonnen, in dem wir damals gestürzt sind. Das war ein sehr emotionaler Moment, der mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, immer weiterzumachen und zu kämpfen. Dieser Sieg ist für mich der Beweis dafür, dass man, wenn man nicht aufgibt, alles erreichen kann, was man sich erträumt.

Ihre Sportpartnerin im Turkish Airlines-Preis von Europa war Miss Blue-Saint Blue Farm. Was macht diese Stute für Sie so besonders?

Sie ist ein Phänomen und das talentierteste Pferd, das ich je geritten bin. Trotz ihres noch jungen Alters bringt sie einfach unglaubliche Leistungen. Eigentlich ist sie ja erst neunjährig, sie wird erst im September zehn.

Sie kommen schon seit einigen Jahren hierher, können Sie beschreiben, was den CHIO Aachen so besonders macht?

Das sind so viele Dinge. Man spürt hier einfach die großartige Geschichte dieses Turniers. Hier arbeitet das ganze Jahr über ein tolles Team daran, diese Veranstaltung immer noch besser zu machen. Das spüren wir Reiter und das ist auch einer der Gründe, warum wir alle so gerne nach Aachen kommen.

Haben Sie einen Lieblingsort hier auf dem Gelände?

Für mich ist es immer das großartigste Gefühl der Welt, wenn ich den Weg vom Abreiteplatz bis ins Stadion entlang reiten darf. Wenn man losreitet, ist das Publikum ganz klein und dann kommt man näher und näher und wird schlussendlich von 40.000 jubelnden Menschen empfangen. Das ist einfach unbeschreiblich schön.

Auf dem Weg kommen Sie auch an der legendären Siegertafel vorbei. Ist es auch ein Traum von Ihnen, dort irgendwann den eigenen Namen lesen zu können?

Am Mittwoch habe ich mir den Traum erfüllt, einmal hier in Aachen zu gewinnen. Jetzt brauche ich ja einen neuen Traum (lacht). Also ich werde alles daransetzen, auch diesen irgendwann wahr werden zu lassen.

McLain Ward: „Es ist eine riesige, eine historische Herausforderung“

30.06.2023 10:05

Schon lange zählt er zu den erfolgreichsten Reitern…


Schon lange zählt er zu den erfolgreichsten Reitern der Welt. Nach seinen Major-Siegen in Genf und bei den The Dutch Masters hat McLain Ward beim CHIO Aachen die Chance, den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen. Ein Gespräch mit dem 47-jährigen US-Amerikaner.

McLain, diese Woche in Aachen ist eine ganz besondere Woche für Sie. Sie sind die zweite Person in der Geschichte, die die Chance hat, ein Grand-Slam-Sieger zu werden. Sind Sie aufgeregt?

Ja, das ist aufregend. Es ist eine riesige, eine historische Herausforderung – aber eine, der ich schon sehr nahegekommen bin. In Aachen zu gewinnen, ist für jeden Reiter etwas ganz Besonderes. Mit dem Grand Slam-Titel vor Augen, wird es noch besonderer.

Sie haben den Rolex Grand Prix in Genf und in s‘-Hertogenbosch jeweils mit HH Azur gewonnen. Wird sie auch ihre Partnerin am Sonntag sein?

Das ist der Plan. Aber es ist eine lange Woche hier in Aachen und ich muss mich für den Rolex Grand Prix qualifizieren. Das zu schaffen, hat erstmal Priorität. Aber wenn in dieser Woche alles nach Plan läuft, wird „Anni“ (HH Azur, Anm. d. Red.) meine Wahl für den Sonntag sein.

Was macht HH Azur für Sie so besonders?

Oh, sie ist eine wahre Königin für mich, eine großartige Kämpferin mit einem sehr großen Herzen. Sie gibt mir immer das Vertrauen, dass ich im entscheidenden Moment alles riskieren kann. Sie ist einfach eine bemerkenswerte, sehr intelligente Stute mit einer unglaublichen körperlichen Begabung, der ich ganz viele unbeschreiblich schöne Momente verdanke.

Sie haben davon gesprochen, wie besonders der Sieg hier in Aachen für Sie wäre. Für den Rolex Grand Slam ist es auch ein ganz besonderes Jahr. Die Serie feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen. Wie sehr hat sie den Reitsport verändert?

Diese Serie hat unseren Sport auf ein großartiges Niveau gehoben. Die vier Majors gehören zu den prestigeträchtigsten Veranstaltungen in unserem Kalender, jeder von uns Reitern möchte im Laufe seiner Karriere zumindest eines dieser traditionsreichen Springen gewinnen. Somit richten wir alle unsere Pläne für die Spitzenpferde speziell nach diesen Turnieren aus und versuchen, bestmöglich vorbereitet zu diesen Turnieren anzureisen. Dadurch ist das Niveau des Sports, das die vier Majors bieten, wirklich einmalig.

Bislang gibt es mit Scott Brash (GBR) nur einen Rolex Grand Slam-Sieger. Was macht es so schwierig, diese Serie zu gewinnen?

Ich denke, drei oder vier dieser Majors in seinem Leben zu gewinnen, ist schon schwierig. Aber sie hintereinander zu gewinnen, ist wirklich eine riesige Herausforderung. Der Reiter muss fit sein, das Pferd muss gesund sein. Dafür bedarf es ein unglaubliches Management und ein großartiges Team, das hinter dir steht. Und dann gibt es in jedem Springen noch eine ganze Menge andere Weltklasse-Reiter, die auch gewinnen möchten.

Sie haben in Ihrer Karriere schon so viele Erfolge gefeiert. Auf der Siegertafel in Aachen allerdings fehlt ihr Name noch …

Ich wollte schon immer unbedingt auf die berühmte Siegertafel hier in Aachen. Vielleicht wollte ich es manchmal auch zu sehr. Der Rolex Grand Prix von Aachen ist wie ein Mädchen, in das ich verliebt bin, mit dem ich aber bisher nie ein Date bekommen habe. Aber bevor wir das Ende der Tafel erreicht haben, stehe ich drauf. (lacht)

Es gab ja auch schon einmal einen Reiter, der sich selbst auf der Tafel verewigen wollte …

Ja, ich erinnere mich an diese Geschichte aus dem Jahr 2012, als Michael Whitaker am Samstagabend seinen Namen mit Edding auf die Tafel geschrieben hat. Und am Sonntag hat er tatsächlich den Rolex Grand Prix gewonnen. Das war die kühnste Aktion, die ich je erlebt habe. Diesen Mut und diese Zuversicht habe ich aber nicht (lacht).

Nach 21 Jahren – die Schweiz gewinnt den Mercedes-Benz Nationenpreis

30.06.2023 00:24

Die Schweizer Springreiter-Equipe hat den Mercedes-Benz Nationenpreis 2023…


Die Schweizer Springreiter-Equipe hat den Mercedes-Benz Nationenpreis 2023 für sich entschieden – zum ersten Mal wieder nach 21 Jahren.

Als die Schweizer das letzte Mal den Mercedes-Benz Nationenpreis von Aachen für sich entscheiden konnten, schrieben wir das Jahr 2002 und Schlussreiter des Teams war Markus Fuchs auf Tinka’s Boy. Jetzt, 21 Jahre später, war es dessen Neffe Martin Fuchs mit Commissar Pezi, der den Sack für die Schweizer zumachte. Mit einem Endergebnis von vier Strafpunkten ließen das eidgenössische Quartett die Briten und die Belgier hinter sich. Beide hatten acht Fehler aus dem ersten Umlauf auf dem Konto. Die Zeit in Runde zwei entschied über die Rangierung, und da waren die Vertreter des diesjährigen CHIO-Partnerlandes ein wenig flotter unterwegs gewesen als die Belgier.

Der Schweizer Equipechef Michel Sorg sprach für seine Mannschaft, als er sagte: „Es ist ein Traum, der wahr wird, dass wir hier in Aachen gewannen. Es ist der Traum aller Fans dieses Sports.“ Auch für ihn persönlich hatte das eine große Bedeutung. „Wir sind schon oft hier gewesen, nun in der Mitte dieses Stadions mit dem Siegerteam zu stehen, das habe ich immer noch nicht wirklich realisiert.“ Natürlich habe er sich etwas dabei gedacht, dass er Steve Guerdat auf Venard de Cerisy als ersten eingesetzt hat, einen „erfahrenen, starken Reiter“. Der erfüllte alle in ihn gesetzten Erwartungen mit zwei fehlerfreien Runden.

Als nächstes kamen der ebenfalls hoch erfahrene Niklaus Schurtenberger und seine Holsteiner Stute C-Steffra. Sie begannen vielversprechend mit einem Abwurf im ersten Umlauf. In Runde zwei war dann allerdings der Wurm drin: 23 Strafpunkte.

Nächstes Paar: Edouard Schmitz und Gamin van’t Naastveldhof, gestern noch Zweite im Turkish Airlines-Preis von Europa. Sie hatten in Runde eins zwei Abwürfe – Streichergebnis. Dann waren sie null. „Nach dem ersten Umlauf habe ich mich in den Hintern getreten“, so Edouard. Weiter kam er nicht, denn Martin Fuchs warf ein: „Mein Vater hat Dir in den Hintern getreten!“ Denn mit dem trainiert der 23 Jahre junge Edouard schon seit sechs Jahren. Lachen und nicken von Edouard.

Martin Fuchs als Schlussreiter – auch das war von Michel Sorg mit Bedacht so gewählt. Denn an Martin Fuchs hing alles. Blieb er null – Sieg. Vier Fehler – Stechen. Acht Fehler – auch ein Stechen, allerdings ohne die Schweiz. Für Fuchs war der Druck kein Problem: „Ich hatte ein wirklich gutes Gefühl. Er ist im ersten Umlauf super gesprungen. Von daher war ich sehr zuversichtlich, als ich eingeritten bin. Vor der letzten Linie wurde ich dann aber doch etwas nervös …“ Aber der zehnjährige Holsteiner Wallach Commissar Pezi ließ sich nicht beirren und flog auch über den letzten Mercedes-Sprung ohne Abwurf.

Für die zweitplatzierten Briten sprach Tim Gredley, der unter anderem 2006 bei den Weltreitreiterspielen hier in Aachen für seine Heimat im Einsatz war, damals gerade 20 Jahre jung. In den letzten Jahren war es ruhiger geworden um ihn. Aber mit dem belgischen Hengst Medoc de Toxandria hat er wieder ein Pferd für ganz oben. Und enttäuscht war er nicht, auch wenn er heute mit neun und sechs Fehlern Streichergebnis war. „Es war mir eine Ehre, heute Abend mit diesen Jungs hier zusammen zu reiten. Wir hatten einen tollen Team Spirit und ich war glücklich, dass ich Teil der Mannschaft sein durfte!“ Einer Mannschaft, zu der mit Ben Maher auf Dallas Vegas Batilly und Scott Brash mit Hello Jefferson zwei weitere Doppelnuller gehört hatten. Duo Nummer vier des Teams waren Harry Charles und Romeo mit acht und null Strafpunkten.

Wie die Briten hatten auch die Belgier ihre Fehler sämtlich im ersten Umlauf gesammelt, wobei Nicola Philippaerts und seine Superstute Katanga van het Dingeshof zweimal fehlerfrei waren. „In der ersten Runde fehlte uns ein wenig das Glück“, analysierte Koen Vereecke, der heute Abend auf Kasanova de la Pomme saß (vier und null Fehler). „Im zweiten Umlauf ist die Spannung immer ein bisschen größer.“ Da lief es. Auch wenn es heute nicht für ganz vorne gereicht hat. Vielleicht ja nächstes Mal. Denn wie Martin Fuchs es auf den Punkt brachte: „Das ist der coolste Nationenpreis, den man gewinnen kann, hier vor so vielen Zuschauern!“

David Will zum Zweiten im STAWAG-Preis

29.06.2023 18:56

Unglaublich! Schon wieder ein Start-Ziel-Sieg für David Will…


Unglaublich! Schon wieder ein Start-Ziel-Sieg für David Will beim CHIO Aachen 2023, diesmal mit Zaccorado Blue im STAWAG-Preis.

 

Als David Will und der zehnjährige Holsteiner Wallach Zaccorado Blue v. VDL Zirocco Blue strafpunktfrei ins Ziel des 1,50 Meter-Zeitspringens um den STAWAG-Preis schossen, zeigte die Uhr 59,72 Sekunden an. Das war die Hausnummer, an der sich danach 34 Konkurrenten die Zähne ausbissen. Und zwar egal, ob mit oder ohne Abwurf. Am dichtesten dran, aber immer noch eine gute Sekunde langsamer, waren Hans-Dieter Dreher und sein Selle Français-Wallach Vestmalle des Cotis. Die beiden kamen nach 60,88 Sekunden ins Ziel. Rang drei sicherte sich Kolumbiens Roberto Teran Tafur im Sattel der irischen Stute Wakita, mit der er am Vortag bereits Dritter im Preis der StädteRegion Aachen gewesen war. Heute benötigten sie 62,22 Sekunden.

 

Zwei Springen, zwei Start-Ziel-Siege – wie geht das? David Will: „Naja, als erster Starter weiß man noch nicht, was kommt, also muss man volles Risiko gehen.“ Alles riskiert, alles gewonnen. Auf den zehnjährigen Zaccorado Blue hält Will große Stücke: „Ich habe ihn seit etwa zwei Jahren. Er ist eines meiner besten Pferde. Aber ich glaube, er ist immer noch nicht ganz da angekommen, wo er eigentlich hinkann.“ Das seien perspektivisch Große Preise auf Fünf-Sterne-Niveau. „Das ist das Ziel für die zweite Hälfte der Saison“, so Will.

 

Sein eigenes Ziel sei morgen erst einmal der RWE Preis von Nordrhein-Westfalen mit My Prins van Dorperheide, der dann hoffentlich die Qualifikation für den Rolex Grand Prix am Sonntag mit sich bringt.

Start-Ziel-Sieg für David Wills Familienpferd Dax im Sparkassen-Youngsters-Cup

29.06.2023 17:13

Als erstes Paar haben David Will und sein…


Als erstes Paar haben David Will und sein siebenjähriger Holsteiner Dax heute die zweite Prüfung im Sparkassen-Youngsters-Cup eröffnet. Als das letzte Pferd ins Ziel kam, waren sie immer noch ungeschlagen.

Für den heutigen Kurs im Sparkassen-Youngsters-Cup hatte Frank Rothenberger den Reitern eine Alternative angeboten: entweder am Wasser entlang über das Aachener Doppelwasser oder den längeren Weg daneben her und im größeren Bogen auf die Schlusslinie. David Will musste nicht lange überlegen, welchen Weg er mit seinem siebenjährigen Holsteiner Dinken-Sohn Dax nimmt – natürlich den kürzeren! Nach 60,28 Sekunden stoppte die Uhr. Und weil es bei den beiden eigentlich sehr entspannt aussah, war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht deutlich, wie schnell das eigentlich war. Am Ende hatten sie mehr als drei Sekunden Vorsprung zum nächstschnelleren Paar. Das waren die Französin Megane Moissonnier und ihre westfälische Stute Safira S Gold v. Stakkato Gold. Sie benötigten 63,67 Sekunden. Rang drei holten Kim Emmen und die achtjährige KWPN-Stute Kandiama v. Andiamo Z in 64,55 Sekunden in die Niederlande.

Auch andere Reiter hatten versucht, die schnelle Linie zu reiten, aber viele Pferde waren doch recht beeindruckt von den beiden Wasserhindernissen und dann noch dem Teich neben ihnen. Dax störe so etwas nicht, sagt David Will: „Dieses Pferd macht einfach alles möglich. Er galoppiert in die Soers in Aachen, fühlt sich zuhause, springt über ein Doppelwasser drüber, als wäre das das Normalste der Welt. Für seine sieben Jahre ist das wirklich außergewöhnlich.“ Dieses Urvertrauen kommt nicht von Ungefähr. Will berichtet weiter: „Er ist ein echtes Familienpferd. Er gehört meinem Bruder und wir haben ihn schon seit Fohlenalter.“ Will ist überzeugt, dass Dax alles mitbringt, was ein Springpferd für den großen Sport braucht. „Er hat die absolut richtige Einstellung und ein phänomenales Vermögen!“

Yuri Mansur zum ersten Mal siegreich im Turkish Airlines-Preis von Europa

28.06.2023 23:23

Der Brasilianer Yuri Mansur siegte am Mittwochabend unter…


Der Brasilianer Yuri Mansur siegte am Mittwochabend unter Flutlicht im Turkish Airlines-Preis von Europa auf einem Pferd, von dem er hofft, dass es ihn zu den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles bringen wird.

Das Stechen eröffnete allerdings ein Schweizer: Edouard Schmitz mit Gamin van’t Naastveldhof. Der 23-Jährige und sein elfjähriger belgischer Chacco Chacco-Sohn legten eine Runde hin, bei der klar war, dass sie schwer zu schlagen sein würde. Jede Wendung im Vorwärts, alle Hindernisse aus dem Fluss, 42,43 Sekunden – viel schneller kann’s eigentlich nicht werden, dachte man.

Aber dann kamen Yuri Mansur und die erst zehnjährige brasilianische Stute Miss Blue-Saint Blue Farm und unterboten die Zeit des Schweizers noch einmal um 0,16 Sekunden. Er sollte allerdings der Einzige bleiben. Weder Alain Jufer (SUI) auf Dante MM noch die drei deutschen Paare im Stechen, Philipp Weishaupt mit Coby, Richard Vogel auf United Touch S und Gerrit Nieberg mit Blues d’Aveline, schafften eine weitere Nullrunde, geschweige denn eine, die schneller gewesen wäre als die von Mansur. Als letzter Starter hatte Martin Fuchs auf dem Holsteiner Wallach Conner Jei noch die Chance auf den Sieg. Zuletzt hatten sie unter anderem den Rolex Grand Prix von Windsor gewonnen. Tatsächlich sprang der Connor-Sohn auch fehlerfrei und Fuchs tat, was er konnte um die Zeit zu knacken, aber es reichte nicht. Nach 42,78 Sekunden stoppte für ihn die Zeit. Rang drei hinter Mansur und Schmitz.

Yuri Mansur verriet später, dass er und Edouard Schmitz den ganzen Winter über zusammen in den Platzierungen gestanden hatten. „Aber da war er immer besser als ich.“ Heute war es umgekehrt. Und den größten Anteil hatte daran seine Stute. „Sie ist ein Phänomen! Eigentlich ist sie erst neunjährig, sie wird erst im September zehn. Als junges Pferd hat sie kaum etwas gemacht. Vor knapp einem Jahr bin ich mit ihr noch in 1,30 Meter-Springen geritten.“ Und nun springt sie von Erfolg zu Erfolg. Unter anderem gehörte das Paar zum zweitplatzierten Nationenpreisteam in St. Gallen (SUI). Ob es ihm etwas bedeute, dass er hier in Aachen mit einem in Brasilien gezogenen Pferd gewonnen hat. Ja, aber in gewisser Weise sei es auch lustig, denn zu Beginn seiner Karriere habe er viele Pferde aus Europa nach Brasilien gebracht, „und nun gegen Ende meiner Karriere kommen sie zurück“. Ende der Karriere des 44-Jährigen? „Ich habe einen Plan. Ich möchte noch die Olympischen Spiele in Los Angeles reiten und hoffe, dass sie mein Pferd dafür sein wird. Aber danach will ich mich auf die Karriere meiner Kinder konzentrieren.“

Edouard Schmitz trainiert seit sechs Jahren mit der Familie Fuchs, also Martin Fuchs und dessen Vater Thomas. „Es sind keine leeren Worte, wenn ich sage, dass ich den beiden alles zu verdanken habe“, so der Schweizer. Die Worte gingen Martin Fuchs runter wie Öl. Da konnte er es leicht verschmerzen, dass er heute „nur“ Dritter war. „Mal ist der eine besser, mal der andere. Wir pushen und gegenseitig und spornen uns an. Ich denke, das ist sehr gut so“, so Fuchs. Die nächste Chance auf eine Revanche kommt bestimmt!

Daniel Coyle gewinnt Preis der StädteRegion Aachen in memoriam Landrat Hermann-Josef Pütz

28.06.2023 19:19

Der Ire Daniel Coyle sicherte sich am Mittwochnachmittag…


Der Ire Daniel Coyle sicherte sich am Mittwochnachmittag das 1,50 Meter Zwei-Phasen-Springen um den Preis der StädteRegion Aachen in memoriam Landrat Hermann-Josef Pütz – für ihn alles andere als eine Überraschung.

 

Schließlich hatte Daniel Coyle mit Legacy v. Chippendale Z sein bestes Pferd gesattelt. Dass die 13-jährige Zangersheider Stute v. Chippendale Z in Topform ist, hatte sie zuletzt am vergangenen Wochenende in Rotterdam demonstriert, wo sie Zweite im Großen Preis geworden war. Heute ließ sie niemanden an sich vorbei. In 29,53 Sekunden flog sie durch die zweite Phase im Preis der StädteRegion Aachen und ließ dabei Frankreichs Simon Delestre auf dem KWPN-Hengst I Amelusina R (30,14) und den Kolumbianer Roberto Teran Tafur im Sattel der irischen Stute BP Wakita (30,74) hinter sich. Daniel Coyle: „Wenn ich gut reite, springt sie gut. Von daher lastet der Druck vor allem auf mir. Aber so soll es ja auch sein.“

 

Für den Iren ist es übrigens das erste Mal, dass er in Aachen am Start ist. „Alle meine Freunde waren schon hier, wenigstens zum Gucken. Ich war noch nichtmal zum Zuschauen hier. Sie haben mir immer erzählt, dass es ein super Turnier ist. Aber wir besuchen so viele großartige Turniere, dass man nicht mehr damit rechnet, beeindruckt zu sein, wenn man irgendwo neu hinkommt. Aber hier ist alles, was einem einfällt: Wow!“

 

Für den Rolex Grand Prix setzt er trotzdem nicht auf Legacy, sondern auf ein Nachwuchspferd. „Normalerweise würde sie den Rolex Grand Prix gehen, aber diese Woche nicht. Ich habe ein neues Pferd, das ich auf ihr Niveau bringen möchte. Deshalb soll er am Sonntag gehen. Ich hoffe, dass das klappt und es gut läuft. Ich habe ihn noch nicht lange, erst sechs Monate. Aber er entwickelt sich sehr vielversprechend.“ Die Rede ist von dem zwölfjährigen KWPN-Hengst Gisborne VDL v. Zirocco Blue. Was Coyle nicht erwähnt hat: Er hat mit dem Schimmel bereits fehlerfreie Nationenpreis-Runden für Irland gedreht. Insofern hat er allen Grund, optimistisch in Richtung Sonntag und darüber hinauszuschauen.

Teike Carstensen und Familienpferd Greece gewinnen Deutschlands U25 Springpokal

28.06.2023 18:14

Spannendes Finale im Finale von Deutschlands U25 Springpokal…


Spannendes Finale im Finale von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport, Preis der Familie Müter! Fünf Paare im Stechen, bei dem sich zeigte: Mit Selbstgemachtem geht’s am besten.

 

Als im Jahr 2014 auf der Hengststation Sollwitt der Familie Carstensen in Schleswig-Holstein ein kleines Stutfohlen v. Mylord Carthago aus der Online IX v. Quinar Z zur Welt kam, war die damals 15-jährige Teike Carstensen einer der ersten Menschen, den die kleine Schimmeldame zu Gesicht bekam. Sie wurde auf den Namen Greece getauft. Als die Stute ihre ersten Sprünge machte, saß Teike im Sattel. Als Greece ihre ersten Turniere ging, ebenfalls. Und jetzt, neun Jahre später, konnten die beiden sich in der Aachener Soers als Sieger im Finale von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport, Preis der Familie Müter, feiern lassen. Dafür, dass das nicht der letzte gemeinsame Erfolg des Paares ist, ist gesorgt. Teike Carstensens Chef Stefan Johannsen, bei dem sie als Bereiterin angestellt ist, hat sie zusammen mit Investoren für sie gesichert.

 

Insgesamt fünf Paare hatten das Stechen erreicht, drei blieben ein zweites Mal fehlerfrei. Mit einem mutigen Ritt, bei dem auch für Außenstehende zu sehen war, wie gut die beiden sich kennen und wie sehr sie einander vertrauen, sprangen Teike Carstensen (24) und Greece mit einer guten Sekunde Vorsprung zu den Konkurrenten zum Sieg. 39,80 Sekunden brauchten die beiden.

 

Bei 40,84 Sekunden stoppte die Uhr für das Duo auf Rang zwei, den Bundeswehrsportschüler Sönke Fallenberg im Sattel seiner westfälischen Congress-Tochter Chakira TF. Die beiden verbindet eine ähnliche Geschichte wie das Siegerpaar. Auch Chakira kam im Stall der Familie Fallenberg zur Welt und machte unter dem 21-jährigen Sönke Fallenberg ihren Weg. Der führte sie unter anderem schon zu Europameisterschaften der Jungen Reiter. Und auch die Soers ist für Sönke schon vertrautes Terrain. Wenn es nach ihm geht, wird es nicht bei der Teilnahme in der U25-Tour bleiben. Auf die Frage, was seine langfristigen Ziele sind, kam die Antwort ohne den Hauch eines Zögerns: „Championate!“

 

Als er das sagte, kam ein zustimmendes Nicken von seinen beiden Kolleginnen auf dem Podium. Neben Teike Carstensen war das die Pferdewirtin Pia-Luise Baur aus Baden-Württemberg. Im Sattel des zehnjährigen KWPN-Wallachs Iscayo v. Biscayo sprang sie in 43,63 Sekunden auf den dritten Platz. Die Grundlage dafür, dass sie eines Tages in die Soers zurückkehren kann, hat die 24-Jährige bereits gelegt, indem sie ihr Erfolgspferd von heute selbst erworben hat.

Marc Dilasser und der „kleine Löwe“ gewinnen Preis des Handwerks

28.06.2023 13:36

Der Preis des Handwerks hat den Mittwoch beim…


Der Preis des Handwerks hat den Mittwoch beim CHIO Aachen 2023 eröffnet, ein 1,45 Meter-Zeitspringen. Der Sieger Marc Dilasser aus Frankreich hätte kaum glücklicher sein können.  

Mit 0,12 Sekunden Vorsprung setzte sich Marc Dilasser im Preis des Handwerks an die Spitze des 42 Paare starken Feldes. Partner des Erfolgs war der 13-jährige Selle Français-Wallach E2K Abricot Ennemmelle v. Quaprice Bois Margot. Sein Reiter über ihn: „Wie man sieht ist er ein bisschen wild (lacht). Er ist ein kleiner Löwe und ich liebe ihn so sehr! Er hat schon viele Prüfungen auf großen Turnieren gewonnen. Er ist ein Kämpfer und so clever!“

Dilasser kennt Abricot Ennemmelle schon seit der Fuchs fünfjährig ist und hat ihn in den großen Sport gebracht. Für Dilasser ist es seine zweite Teilnahme am CHIO Aachen. Gewonnen hat er hier aber noch nie. Dementsprechend glücklich war nach seinem Triumph: „Hier zu reiten, ist einfach ein Traum! Ich meinte zu meinem Pfleger, dass ich jetzt meinen kleinen Söhnen sagen kann, dass ich in Aachen gewonnen habe. Okay, das war nicht die größte Prüfung, aber es war ein Sieg in Aachen!“

 

Den haben die US-Olympiazweite mit der Mannschaft, Laura Kraut, und ihre Speedspezialistin Haley v. Quality Time TN knapp verpasst. Sie führten das Feld mit ihren fehlerfreien 59,53 Sekunden an, bis Dilasser und E2K Abricot Ennemmelle in 59,41 Sekunden noch schneller waren.

 

Über den dritten Platz konnten sich Maurice Tebbel und der Hannoveraner Quasimodo van de Molendreef-Sohn Quasi Top freuen, die gestern schon Zweite im STAWAG Eröffnungsspringen gewesen waren. Bei der Gelegenheit erzählte Tebbel, wie froh er ist, nach einem Jahr Abstinenz, wieder in Aachen dabei zu sein. Nach nun schon zwei Platzierungen unter den Top drei sicherlich noch mehr.

 

Gregory Wathelet mit einem Pferd auf Corees Spuren im Sparkassen-Youngsters-Cup

27.06.2023 19:45

2017 gewann Belgiens Gregory Wathelet zum ersten Mal…


2017 gewann Belgiens Gregory Wathelet zum ersten Mal den Rolex Grand Prix in Aachen, damals im Sattel von Coree. Heute siegte er im Sparkassen-Youngsters-Cup mit einem Nachwuchspferd, das nicht nur die Farbe mit jener großartigen Schimmelstute gemein hat.  

 

Die Rede ist von der achtjährigen Cornet Obolensky-Tochter Flagship de Hus. In 34,44 Sekunden flog die französische Schimmelstute mit Gregory Wathelet zum Sieg in dem 1,45 Meter-Zwei-Phasen-Springen, der ersten Wertungsprüfung für den Sparkassen-Youngsters-Cup. Rang zwei ging an Jens Baackmann im Sattel des ebenfalls achtjährigen Holsteiners Lorenz v. Livello in 35,39 Sekunden. Dritter und zugleich bester Siebenjähriger war der Hannoveraner Cornet XL, auch der ein Sohn des großen Cornet Obolensky.

 

Schimmelstute, Vater Cornet Obolensky, Besitzer Nybor Horses – da war doch was … Richtig, alle diese Eckdaten, die auf Gregory Wathelets Nachwuchshoffnung Flagship de Hus zutreffen, stimmen mit denen seiner ersten Rolex Grand Prix-Siegerin Coree überein. Und was die Qualität angeht – Flagship de Hus war 2022 Neunte bei den Weltmeisterschaften der jungen Springpferde, und heute hat sie bewiesen, dass sie auch mit der Kulisse in der Aachener Soers bestens zurechtkommt. Gregory Wathelet: „Sie ist eine echte Kämpferin! Es ist das erste Mal für sie hier, aber sie war kein bisschen beeindruckt, worüber ich sehr froh bin. Sie war sehr fokussiert und unbekümmert im Stechen – und sie ist schnell! Ich bin echt stolz auf sie!“

 

 

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