Zweimal Zweiter, nun Erster – Richard Vogel siegt im Preis des Handwerks
Niemand kann sich als Sieger fühlen, so lange…
Niemand kann sich als Sieger fühlen, so lange Richard Vogel den Parcours noch nicht beendet hat. Diese Erfahrung musste Denis Lynch heute im Preis des Handwerks machen.
Der Ire Denis Lynch und sein zwölfjähriger Cornet Obolensky-Sohn Cornet’s Iberio hatten als sechstes Paar mit 62,33 Sekunden die Führung übernommen im Preis des Handwerks und behielten sie bis fast zum Schluss. Aber dann waren Richard Vogel und der belgische Corydon-Sohn Phenyo van het Kayserbos als viertletztes Paar an der Reihe und schnappten Lynch in 61,43 Sekunden den Sieg vor der Nase weg. Rang drei sicherte sich mit Shane Sweetnam auf Irandole du Flot ein weiterer schneller irischer Reiter (62,82).
Dabei ist Aachen erst das dritte gemeinsame Turnier für Richard Vogel und seinen erst neunjährigen Phenyo van het Kaiserbos. Trotzdem passte gerade Aachen perfekt in den Plan. „Wir sind ein recht neues Paar. Aber ich bin ganz begeistert von ihm, weil er in recht kurzer Zeit einen Riesenfortschritt gemacht hat, und ich erhoffe mir viel von ihm. Hier in Aachen gibt es Gott sei Dank auch Springen wie jetzt dieses (den Preis des Handwerks), das noch nicht zu hoch ist, also auf 1,45 Meter-Niveau, und daher eher auf das Tempo und nicht nur die Höhe ausgelegt ist. Das tut Phenyo auf dem Ausbildungsstatus, auf dem er gerade ist, ganz gut. Dann kann er hier erst einmal reinschnuppern auf solchen Turnieren und in solchen Arenen. Da ist vorher noch nie gesprungen. Von daher sind wir überglücklich, wie er das heute schon absolviert hat und dass wir auch schon an die Zeit denken konnten und nicht nur versuchen mussten, null zu sein.“
Auf Sieg geritten war er dennoch nicht. Er wollte seinem Sportpartner einfach die bestmögliche Erfahrung in seinem ersten Aachen-Parcours geben: „Phenyo ist sowieso sehr grundschnell. Dann haben wir einfach versucht, nicht zu weit rauszugehen in den Wendungen. Er mag es eh eher mit etwas höherer Grundfrequenz zu gehen, weil er von Natur aus vielleicht nicht das allerletzte Springvermögen hat. Von daher war das nach seinem Geschmack, würde ich behaupten und hat ihm mehr Spaß gemacht, als wenn wir viel langsamer galoppiert wären. Dann hätte er es an den Oxern vielleicht sogar ein bisschen schwerer gehabt.“ Was aber nicht heißen soll, dass er in Zukunft nicht auch größere Aufgaben für Phenyo sieht. „Generell erhoffen wir uns viel von ihm, auch dass er hier nächstes Jahr oder übernächstes Jahr vielleicht auch ein Loch – oder zwei – höher gehen kann.“
Für Richard Vogel war es die dritte Top drei-Platzierung bei drei Springen beim CHIO Aachen 2024. Gestern war er mit zwei anderen Pferden jeweils Zweiter, heute nun der Sieg mit Phenyo. „Das würden wir gerne so beibehalten“, grinst Vogel, fügt aber gleich darauf hinzu: „Das wird uns nicht gelingen, aber bislang läuft es sehr gut. Alle Pferde sind super drauf, springen sehr gut und ich versuche, dass ich gut reite und meine Pferde nicht im Stich lasse. Dann haben wir glaube ich noch die eine oder andere Schleife zu holen hier.“