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Nachgerückt und durchgestartet – André Thieme siegt im Rolex Grand Prix 2024

07.07.2024 19:41

Was für ein Rolex Grand Prix, was für…


Was für ein Rolex Grand Prix, was für ein Finale für den CHIO Aachen 2024! Eigentlich war André Thieme gar nicht qualifiziert für die Teilnahme am Highlight des Wochenendes. Samstagabend erfuhr er, dass er nachrücken kann. Sonntagnachmittag erfüllte seine große Pferde-Liebe Chakaria ihm einen Lebenstraum.

Der Weg dahin war allerdings kein leichter. Der Mercedes-Benz Nationenpreis sei eine Enttäuschung für ihn gewesen, so Thieme. Sein Pferd in Topform, trotzdem je ein Abwurf in beiden Umläufen. Damit schienen gleich zwei Träume geplatzt: der von der Teilnahme am Rolex Grand Prix, weil er nicht qualifiziert war, und auch der von den Olympischen Spielen in Paris. Damit, Nummer fünf für Olympia zu sein, habe er sich abgefunden, so Thieme. Was das andere angeht – Thieme konnte nachrücken auf die Liste der besten 40, die beim Highlight im Parcours an den Start gehen dürfen. Und da das Thema Olympia vom Tisch war, habe er auch seine Lockerheit zurückgewonnen, erzählte Thieme weiter – „das eine oder andere Bier hat auch geholfen“ – und zitiert seine Frau: „Sie hat gesagt: Jetzt geh los und hol uns ein bisschen Geld rein!‘“ Als guter Ehemann, der seine Chakaria genauso liebe wie seine Frau, tat er wie ihm geheißen.
Nach zwei Umläufen blieben nur noch vier Anwärter auf die 500.000 Euro Preisgeld und den Sieg im Rolex Grand Prix übrig. Eröffnet wurde das Stechen von McLain Ward, USA. Er habe Ilex noch nicht lange, aber der sei ein „big Jumper“ hatte Ward schon am Vortag berichtet. Das demonstrierte der elfjährige KWPN-Wallach v. Baltic VDL eindrucksvoll und sprang zum dritten Mal null. Die Zeit schien allerdings schlagbar zu sein: 41,02 Sekunden.

Martin Fuchs und Leone Jei waren schneller, hatten aber einen Abwurf, was letztlich Rang vier bedeutete. Dann kamen Thieme und Chakaria. Die Stute machte schon in den ersten beiden Umläufen den Eindruck, als habe sie nicht vor, heute einen Fehler zu machen. Und auch im Stechen lieferte sie ab: fehlerfrei, 39,77 Sekunden, schneller als Ward, neue Führung. Dabei habe es sich erst einmal gar nicht so angefühlt: „Nach der Kombination dachte ich, ich bin hinter McLain und ich habe nur noch diese beiden Sprünge, ich muss es versuchen. Also bin ich vor dem Oxer wirklich kurz rum und das hat perfekt geklappt. Ich weiß nicht, wie viele Galoppsprünge ich auf den letzten gemacht habe. Es fühlte sich so an, als kämen wir nie an. Aber irgendwie haben wir es an den letzten beiden Sprüngen rausgeritten.“ Etwas, woran auch Steve Guerdat einen Anteil habe: „Ich muss Steve danken. Er hat gesagt, meine Stute springe heute so fantastisch, heute könne ich es versuchen.“ An seinen Rat, bei den Distanzen jeweils einen Galoppsprung weniger zu machen, hatte er sich dann aber doch nicht herangetraut.
Dann gingen als letztes Paar im Stechen Richard Vogel und United Touch S in den Parcours. Die Zuschauer skandierten Vogels Namen. Er hatte sich in dieser Woche in ihre Herzen geritten. United Touch breitete seine Flügel aus und segelte durch die Soers. Blitzschnell und fehlerfrei bis zum letzten Hindernis. Er war schon halb drüber über den grün-gelben Rolex-Steilsprung. Doch dann berührte er mit einem Hinterhuf ganz leicht die Stange und sie fiel. Vogel hatte die Faust schon in die Luft gereckt, als er registrierte, was passiert war. Aus der Traum, Rang drei für ihn. Und Sieg für André Thieme mit Chakaria vor McLain Ward und Ilex.

Thieme: „Ich hatte schon vorher emotionale Momente mit Chakaria. Aber hier in Aachen ist es nochmal etwas anderes – vor zwei Jahren, als wir hier den Mercedes-Benz Nationenpreis gewonnen haben und ich als letzter Reiter null bleiben musste. Aber der Rolex Grand Prix in Aachen, das ist der Lebenstraum eines jeden Reiters. Die meisten kommen nicht mal in die Nähe. Wäre ich zwei Jahre älter, würde ich wahrscheinlich sagen, jetzt höre ich auf.“ Aber das ist er ja zum Glück nicht. Und nach diesem Sieg geht seine ganz persönliche Rolex Grand Slam-Reise los. Denn nun ist er der Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping.

McLain Ward scherzte: „Heute morgen dachte ich, wenn ich vor Richi bin, ist es gut genug und nun bin ich wieder Zweiter.“ Wo er die Zeit verloren hat, wusste er: „Im Nachhinein hätte ich ganz locker acht statt neun Galoppsprünge machen können.“ Dennoch war er zufrieden: „Mein Pferd ist in der letzten Runde besser gesprungen als in der ersten. André ist ein großes Risiko eingegangen und das hat sich ausgezahlt. Es war großartiger Sport!“

Das sah auch Richard Vogel so, der die Möglichkeit nutzte, um sich bei seinem gesamten Team zu bedanken. Diese Woche sei mehr ihr Verdienst als seiner. „Das war die Woche meines Lebens. Ich weiß nicht, ob ich das hier in Aachen noch einmal erleben werde.“ Was den Ausgang des heutigen Springens angeht: „Ich bin meinen Plan fürs Stechen mit McLain noch mal durchgegangen. Vor dem letzten Hindernis dachte ich, ich könnte ihn noch einmal durchatmen lassen. Die Zeit war gut. Dann ist mein Pferd vorne über das Hindernis gesprungen, aber hinten nicht. Ich war sicher, das Glück ist auf meiner Seite, aber dem war nicht so.“ Trotzdem: „Es war eine fantastische Woche und ich bin glücklich mit meinem Pferd, das drei unglaubliche Runden gesprungen ist.“ Dass das Publikum dann sogar noch seinen Namen skandiert hat, war quasi die Kirsche auf der Torte: „Aachen ist das beste Turnier der Welt. Hier zu sein und zu wissen, dass die Zuschauer hinter einem stehen, gibt einem Rückenwind. Ein tolles Gefühl!“

CHIO Aachen-Sportchefin Birgit Rosenberg bedankte sich zunächst bei Sponsor Rolex für inzwischen 25 Jahre Partnerschaft. Ihr Fazit zum CHIO Aachen 2024: „Wir haben unglaublichen, atemberaubenden Sport erlebt. Wie ich schon nach der Dressur gesagt habe, wir können nur die Bühne bereiten. Aber ihr habt uns alles zurückgegeben mit super Ritten und großartigem Sport über die ganze Woche. Es war ein super Publikum, eine fantastische Atmosphäre in den voll besetzten Stadien. Wir hatten eine absolute Rekordzahl an Zuschauern: 370.000. Der Pferdesport ist sehr lebendig hier in Aachen.“

Robert Whitaker gewinnt Mystic Rose Preis

07.07.2024 13:38

Sein Vater hat den Rolex Grand Prix gewonnen,…


Sein Vater hat den Rolex Grand Prix gewonnen, sein Onkel ebenfalls. Für Robert Whitaker ist 2024 der erste CHIO-Start. Mit einem Sieg im Mystic Rose Preis konnte er sich auf seinen ersten Großen Preis in Aachen einstimmen.

Nach Rang drei im Nationenpreis konnte Robert Whitaker sich heute auch eine gelbe Aachen-Schleife sichern. Im Sattel des 15-jährigen KWPN-Wallachs Evert war der Brite mit 64,97 Sekunden der Schnellste im Mystic Rose-Preis, einem 1,45 Meter-Zeitspringen. „Es war eine gute Woche für mich und mein erster Sieg hier in Aachen ist das Highlight“, so Whitaker – fügte aber gleich hinzu: „Doch noch ist die Woche ja nicht vorbei …“. Denn er ist gleich noch im Rolex Grand Prix am Start.
Im Gegensatz zu Romain Duguet aus der Schweiz, der seine Aachen-Woche mit einem zweiten Platz im Sattel seines Selle Français-Wallachs Bel Canto du Boguin abschloss. Duguet und Bel Canto de Boguin benötigten 65,19 Sekunden für ihre ebenfalls fehlerfreie Runde. In Sachen Top drei-Ergebnisse hat US-Reiter McLain Ward Richard Vogel diese Woche Konkurrenz gemacht. Heute kam noch eine weitere hinzu: Rang drei im Sattel der OS-Stute First Lady v. Don Diarado in 65,64 Sekunden.

Zweiter Sieg für Siebe Leemans im NetAachen-Preis

07.07.2024 10:43

Zum ersten Mal beim CHIO Aachen am Start,…


Zum ersten Mal beim CHIO Aachen am Start, zwei Prüfungen geritten, zwei Prüfungen gewonnen – das niederländische Nachwuchstalent Siebe Leemans blickt auf eine 100 Prozent-Erfolgsquote bei seinem Debüt in der Soers im Rahmen des NetAachen-Preises zurück.

Besser geht’s nicht. Nachdem der frisch gebackene Niederländische Meister der Jungen Reiter, Siebe Leemans, bereits die Einlaufprüfung im NetAachen-Preis für sich entscheiden konnte, setzte er im Finale mit Stechen noch eins drauf. Von den 20 Teilnehmern hatte genau die Hälfte das Stechen erreicht. Leemans, der mit seinem Vater trainiert und in der Nähe von Eindhoven beheimatet ist, war achter Starter mit seiner Karamella. Die neunjährige Stute nahm dem bis dato führenden Paar noch einmal 0,73 Sekunden ab. Zwei Ritte später stand Siebe Leemans als Sieger fest.

Rang zwei ging an den 2022er Doppel-Europameister der Children, den erst 16-jährigen Tony Stormanns, im Sattel des Selle Français-Wallachs Donjon d’Asschaut. Der für Deutschland startende Sohn der ehemaligen Weltklassespringreiterin Helena Stormanns, die heute als Trainerin hoch erfolgreich ist, kam nach 42,93 Sekunden ins Ziel. 42,20 waren es bei Siebe und Karamella gewesen. Dritter wurde mit deutlichem Abstand der Zweitplatzierte der Einlaufprüfung, Tom Wachman aus Irland im Sattel von Obora’s Laura (43,61).

Siebe war natürlich überglücklich über seinen Erfolg. „Ich war schon froh, hier reiten zu dürfen und nun zweimal gewonnen zu haben, ist natürlich etwas ganz Besonderes.“ Allerdings weiß er auch, dass er mit Karamella die richtige Partnerin an seiner Seite hat: „Mein Pferd ist eine echte Kämpferin. Sie will einfach immer null bleiben.“ Siebes nächstes Ziel sind nun die U21-Europameisterschaften.

Speed, Spannung, Spaß im MERKUR SPIELBANKEN-Cup

06.07.2024 23:39

Am späteren Samstagabend bebte die Soers beim MERKUR…


Am späteren Samstagabend bebte die Soers beim MERKUR SPIELBANKEN-Cup, dem „Jump & Run“ der besonderen Art.

Sechs Mannschaften à sechs Pferde, zwei Reiter und ein Fahrer sind die Zutaten, die aus dem Merkur Spielbanken-Cup einen Staffellauf der besonderen Art in der Soers machen. Erst wartet auf die Teilnehmer ein kleiner Cross. Sobald der Vielseitigkeitsreiter im Ziel ist, legt der Springreiter los. Und wenn der seinen Parcours beendet hat, nimmt der Buschreiter, der sein Pferd inzwischen abgegeben haben sollte, die Beine in die Hand und rennt so schnell er kann in Richtung Kutsche, springt drauf und ab geht die Vierspänner-Post. Es siegt das schnellste Team mit den wenigsten Fehlern.

Das war am heutigen Abend das „grüne Team“, ein australisch-brasilianisches Trio mit Kevin McNab auf Willunga, Rodrigo Pessoa im Sattel von Dhalida sowie Boyd Exell, der ja schon im Preis der schwartz Gruppe der Schnellste gewesen war. Zusammen kamen sie auf 126,30 Sekunden.

Platz zwei ging mit 129,32 Sekunden an das orangefarbene Team, das auch tatsächlich zu zwei Dritteln aus Oranje-Reitern bestand: Lars Kersten mit Holywood und Bram Chardon mit seinem Gespann. Das fehlende Drittel war eigentlich britisch, wurde aber mit einer Teamjacke der Niederländer getarnt: David Doel auf Captain Kadou.

Und über Platz drei konnte sich mit 131,12 Sekunden die rote Mannschaft freuen, bestehend aus Calvin Böckmann mit Crunchip M aus Deutschland in Kombination mit den Schweizer Freunden Romain Duguet mit Stawita PS und Jérôme Voutaz, dessen vier Freiberger mit ihrer Wendigkeit und ihrem Speed begeisterten.

Sparkassen-Youngsters-Cup für Levi Noesar, ein Fohlen für Richard Vogel

06.07.2024 22:43

Unglaublich, aber wahr: Im Finale des Sparkassen-Youngsters-Cup hat…


Unglaublich, aber wahr: Im Finale des Sparkassen-Youngsters-Cup hat Richard Vogel seinen vierten Sieg in dieser Aachen-Woche verbucht (zusätzlich zu weiteren vier zweiten Plätzen). Möglich gemacht hat es ein Pferd, auf dem große Hoffnungen ruhen.

Für den Sparkassen-Youngsters-Cup hatte Richard Vogel den achtjährigen KWPN-Wallach Levi Noesar mit nach Aachen gebracht, einen Zirocco Blue-Sohn, den kein Geringerer als Jur Vrieling, der frühere Mannschaftswelt- und -europameister aus den Niederlanden und Reiter von Zirocco Blue, gezogen hat. In der ersten von insgesamt drei Wertungsprüfung waren sie Zweite, in der zweiten Fünfte und heute zeigte der bunte Fuchs dann, was alles in ihm steckt. In 42,93 Sekunden fegten er und Vogel durch den Stechparcours. Streitig machen konnte ihnen den Sieg nur noch Ben Maher (GBR) mit dem OS-Wallach Corlander als letztes Paar des Stechens. Sie hatten die erste Wertung gewonnen und Maher hatte dem Cornet Colbert-Sohn damals Starqualitäten zugesprochen. Die demonstrierte er auch heute. Aber schneller als Vogel und Levi Noesar waren sie nicht. Mit 42,93 Sekunden mussten sie sich knapp geschlagen geben. An dritter Stelle reihte sich die erst siebenjährige Zangersheider Stute Marieke Z Santa Rosa v. Moncler van Overis unter der Kanadierin Erynn Ballard ein. 43,78 Sekunden hatten die beiden benötigt.

Richard Vogel berichtete über Levi Noesar: „Bevor ich ihn bekommen habe, war er in der Ausbildung bei Nina Piasecki. Er gehört Mario Piasecki und Patrick Mielnik zusammen. Die haben sich dann entschieden, dass er auf dem Weg in den größeren Sport zu mir eventuell gut passen würde. Ich habe ihn im Dezember bekommen, aber wir haben ihn bewusst nicht mitgenommen nach Amerika, weil wir ihn ein bisschen schonender ausbilden wollten und habe dann eigentlich erst im April angefangen, Turniere mit ihm zu bestreiten.“ Die ersten internationalen Ergebnisse seither können sich sehen lassen: drei Turniere, acht Prüfungen, acht Platzierungen, kein einziger Abwurf. Die makellose Bilanz wurde auch in Aachen nicht getrübt: „Wir sind natürlich überglücklich, dass er hier drei Tage null sprang und jetzt im Finale konnten wir noch das i-Tüpfelchen setzen.“ Das spricht für sich, was die Qualität dieses Pferdes angeht. Zumal die Konkurrenz groß war. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatte sich fürs Stechen qualifiziert, 17 von 30 Pferden. Im Stechen gab es dann 15 Null-Fehler-Ritte.

Die Sparkasse stiftet alljährlich einen ganz besonderen Ehrenpreis für den Punktbesten aller drei Wertungen: ein vielversprechendes Fohlen mit Springabstammung. Das war dieses Jahr ein Rheinländer Stütchen, das von Christian Ahlmanns Nachwuchsstar Dourkhan Hero Z aus einer Canturo-Mutter abstammt. Züchter ist Peter Chorus aus Aachen. Und der neue Besitzer heißt Richard Vogel. Sein Plan mit seinem Neuzugang? „Großziehen und ausbilden!“ Vielleicht kehrt die junge Dame ja in ein paar Jahren in die Soers zurück.

Allianz-Preis an Ben Maher vor Vogel und Ward

06.07.2024 19:07

Für die Springreiter ist er einer der Highlights…


Für die Springreiter ist er einer der Highlights in der gesamten CHIO Aachen-Woche: der Allianz-Preis. Ben Maher sorgte am Samstag dafür, dass nach dem SAP-Cup am Mittag auch am Nachmittag der Union Jack gehisst werden konnte.

Die Siegerrunde des Allianz-Preises war den besten zehn Paaren des ersten Umlaufs vorbehalten. Gestartet wurde in umgekehrter Reihenfolge der Ergebnisse, der beste Reiter aus Runde eins war also letzter in Runde zwei. Und das war Richard Vogel, wohl mittlerweile der Angstgegner für sämtliche Springreiter.

Der US-Amerikaner McLain Ward und Callas hatten in 37,01 Sekunden die Pole Position erobert, als Ben Maher und Exit Remo in den Parcours kamen. Maher war erfolgshungrig. „Die Pferde sind bislang eigentlich gut gesprungen, aber in den großen Prüfungen hatte ich Abwürfe. Die Besitzer meiner Pferde sind hier, von daher wollte ich mein Bestes geben, um einen Sieg zu holen.“ Mit dieser Einstellung gelang es ihm, seinen 15-jährigen KWPN-Wallach (der übrigens dieselbe Mutter hat, wie das 2016er Olympia-Dressurpferd Vancouver K von Judy Reynolds/IRL) fehlerfrei und schneller als Ward über den Kurs zu reiten. Bei 36,54 Sekunden stoppte die Uhr, neue Führung. Jetzt konnte Maher nur noch warten und hoffen, dass es reichen würde. Das hat funktioniert.

Richard Vogel hatte Cydello für den Allianz-Preis gesattelt, den zehnjährigen Hannoveraner Cascadello-Sohn, den man inzwischen wohl als Vogels Drittpferd hinter United Touch S und Cepano Baloubet bezeichnen kann. Allein diese Woche in Aachen war er schon zweimal Zweiter. Heute gab es in fehlerfreien in 36,90 Sekunden die dritte silberne Schleife. McLain Ward und Callas wurden Dritte, während Ben Maher sich freuen konnte, sein Ziel erreicht zu haben.

So ganz einfach sei das allerdings nicht gewesen: „Normalerweise hat Exit Remo einen sehr großen Galoppsprung. Aber schon als ich den ersten Sprung angeritten bin, merkte ich, dass er nicht wirklich so schnell sein wollte, wie ich es sein wollte. Danach war alles Drücken. Das war ehrlich gesagt kein sehr gutes Gefühl. Aber vor dem zweiten Sprung habe ich abrupt gewendet, was eigentlich gar nicht der Plan war. Doch manchmal stellt sich das Unerwartete als Vorteil heraus. Ich denke, da habe ich den Zeitvorteil gegenüber Platz zwei herausgeholt.“ Aus Mahers Sicht ein besonderer Erfolg: „Wenn man in Aachen für eine Prüfung wie diese einreitet, hat das den Stellenwert wie anderswo der Große Preis. Für mich, meine Besitzer, meine Familie – alle sind hier – also ganz toll!“ Aber noch ist die Woche ja nicht rum. „Ich hoffe, dass es morgen ebenso endet“, stellte er in Aussicht.

Was sowohl Richard Vogel als auch McLain Ward natürlich gerne vereiteln würden. Vogels Plan für morgen im Großen Preis, für den er sein designiertes Olympiapferd United Touch S satteln wird: „auf dem Podium bleiben“. Ward wird Ilex satteln, ein Pferd, das er noch nicht so lange hat, aber ein „big Jumper“, wie er sagt. „Und ich denke ein Pferd, das Mr. Vogels Galoppsprung erreicht“, scherzte er in Anspielung auf den Riesengalopp von Vogels United Touch S.

Birgit Rosenberg brachte es in der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ich wäre nicht überrascht, wenn wir uns morgen in der gleichen Konstellation wiedersehen würden.“

Richard Vogel und der phänomenale Phenyo im Feinkost Käfer-Preis

05.07.2024 19:35

Die Jagdspringprüfung über Gräben und Wälle zählt zu…


Die Jagdspringprüfung über Gräben und Wälle zählt zu den Klassikern beim CHIO Aachen. Schon nach dem Sieg im Preis des Handwerks mit Phenyo van het Keyserbos hatte Richard Vogel angekündigt, diese Prüfung um den Feinkost Käfer-Preis liege seinem Pferd. Er sollte Recht behalten.

Cian O’Connor als Ire auf einem Pferd namens Fox Chapel – das klang nach einer vielversprechenden Kombination für den Feinkost Käfer-Preis, der Jagdspringprüfung über Gräben und Wälle und tatsächlich gingen die beiden zwischenzeitlich in Führung. Doch als letztes Paar ließen Richard Vogel und Phenyo van het Keyserbos nichts anbrennen und rollten das Feld von hinten auf. Sie nahmen O’Connor und seiner Selle Français-Stute ziemlich genau drei Sekunden ab, quasi eine Ewigkeit, wenn es gegen die Uhr geht. Schon im Preis des Handwerks hatte Vogel von der „Grundschnelligkeit“ seines neunjährigen Wallachs geschwärmt. Diese machte sich auch heute bezahlt. Cian O’Connor musste mit Rang zwei Vorlieb nehmen. An dritter Stelle reihte sich mit 0,12 Sekunden Abstand Philip Rüpng im Sattel von For Dilando PS ein.

Martin Fuchs feiert ersten „Aachen-Einzelsieg“ im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen

05.07.2024 17:47

In all den Jahren, die der Schweizer Martin…


In all den Jahren, die der Schweizer Martin Fuchs nun hier in Aachen am Start ist, hat er es nie geschafft, eine goldene Schleife in einer der anderen Hauptprüfungen zu ergattern. Heute im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen war es endlich so weit.

Aachens Parcourschef Frank Rothenberger hatte die Crème de la Crème des Springsports vor knifflige Aufgaben gestellt im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen. Am Ende waren es zehn Paare, die den Einzug ins Stechen schafften. Martin Fuchs und sein Hannoveraner Wallach Commissar Pezi (v. Lord Pezi) waren gleich zweites Paar gegen die Uhr, nachdem Daniel Deußer und Gangster v.h. Noddevelt die Messlatte mit fehlerfreien 45,22 Sekunden hoch gehängt hatten. Doch Fuchs und Commissar Pezi nahmen ihnen noch einmal fast zwei Sekunden ab. „Es war gut, dass ich Daniels Ritt sehen konnte. Er hat an ein paar Stellen Galoppsprünge ausgelassen, wo ich mir unsicher war. Aber mein Pferd hat die Hindernisse heute wirklich gesucht.“ Ergebnis: null Fehler, 43,06 Sekunden. Super Zeit, aber gut genug? „Ich wusste nicht, ob es reichen würde bei einem Starterfeld wie dem hier …“, so Fuchs zu seiner Gemütslage in dem Moment.

Das erste Mal zittern musste er zwei Paare später bei den beiden Deutschen Meistern, Patrick Stühlmeyer und Drako de Maugre. Der Kannan-Sohn ist in Spitzenform (das waren heute Nullrunde vier und fünf der Aachen-Woche) und Stühlmeyer steuerte ihn schnell und geschmeidig durch den Stechparcours. Doch es reichte nicht. Bei 44,52 Sekunden stoppte die Uhr. Vorläufig Rang zwei.

Natalie Dean aus dem Partnerland USA und Acota M waren das einzige Paar, der ebenfalls unter 44 Sekunden blieb, doch die beiden hatten einen Abwurf. Irlands Nationenpreissieger von gestern, Denis Lynch, fand nicht recht den Rhythmus mit Cordial: vier Fehler und weit weg von der Siegerzeit.

Dann erklang die Startglocke für Lorenzo de Luca mit Denver de Talma. Sportlich war es seit einer Weile stiller geworden um den Italiener. Mit Denver de Talma hat er nun wieder ein Pferd für die ganz großen Aufgaben. Das demonstrierten die beiden in 44,35 Sekunden, genau zwei Zehntelsekunden weniger als Stühlmeyer und Drako de Maugre. Die beiden nachfolgenden Paare, Janika Sprunger auf Orelie und Kevin Staut mit Dialou Blue PS, hatten nach Abwürfen mit der Entscheidung nichts mehr zu tun. So blieb es bei der Rangierung: Martin Fuchs vor Lorenzo de Luca vor Patrick Stühlmeyer. Und Daniel Deußer konnte sich über Rang vier freuen.

„Das war ein perfekter Nachmittag“, brachte Martin Fuchs es auf den Punkt. „Beim besten Turnier der Welt vor so einem fantastischen Publikum ist dieser Sieg natürlich ein wunderbares Gefühl.“
Dem konnte Lorenzo de Luca nur beipflichten. „Es ist super, hier auf dem Podium zu sein. Seit vergangenem Jahr habe ich versucht, einen Startplatz für dieses Jahr zu bekommen. Danke, dass ich hier sein darf!“
Patrick Stühlmeyer erklärte: „Nach der Deutschen Meisterschaft ist der dritte Platz natürlich ein super Erfolg für mich. Hier vor ausverkauftem Haus reiten zu dürfen, ist schon phänomenal!“ Er hat aber auch das nächste Ziel schon wieder vor Augen: „Wir schauen hoffnungsvoll auf Sonntag.“
Daniel Deußer sprach von seinem Pferd, Gangster van het Noddevelt, den er im Dezember vergangenen Jahres übernommen hat: „Er ist auch ein bisschen so wie er heißt – ein Gangster. Aber ich bin sehr froh, wie er sich in einem großen Stadion wie diesem anfühlt.“ Ob er eines Tages in Killer Queens Hufspuren treten und den Rolex Grand Prix gewinnen könnte? „Ich bin sicher, er wird vielleicht eines Tages einen Großen Preis wie diesen am Sonntag gewinnen.“

Koen Vereeckes erste gelbe Aachen-Schleife im VBR-Preis

05.07.2024 13:42

„Zu gewinnen ist immer schön und in Aachen…


„Zu gewinnen ist immer schön und in Aachen zu gewinnen, ist nochmal extra schön“ – so, Belgiens Koen Vereecke nachdem er die Soers als Sieger des VBR-Preises verlassen hatte. Das dritte Mal ist er nun in Aachen, das erste Mal sicherte er sich eine gelbe Schleife.

Partnerin des Erfolges war die zehnjährige BWP-Stute Oilily de Muze v. Vigo d’Arsouilles. Für sie war es der erste Start in Aachen und in den ersten Tagen sei sie doch noch sehr beeindruckt vom Aachener Stadion gewesen, so Koen Vereecke. Er hält viel von der Stute, hat sich Zeit gelassen mit ihrer Ausbildung und ihr auch in Aachen Zeit gegeben, sich einzuleben. „Am ersten Tag war sie etwas überrascht und hatte einen Fehler am ersten Sprung. In der zweiten Prüfung hatte sie einen Fehler gegen Ende des Parcours, sprang aber schon sehr gut. Ich wollte sie noch in einer weiteren Prüfung reiten, damit sie sich an die Atmosphäre gewöhnen kann.“ Das Ergebnis war die gelbe Schleife im VBR-Preis, einem 1,50 Meter-Springen mit zwei Phasen. Oilily war eines von acht Pferden, das mit weißer Weste ins Ziel gekommen war und dazu eine knappe Sekunde schneller als die Konkurrenz.

An zweiter Stelle reihte sich Philipp Weishaupt mit dem zehnjährigen Hannoveraner Mescorial PS v. Messenger ein (28,39). Dritter wurde der Schweizer Romain Duguet im Sattel der OS-Stute Stawita PS v. Stakkatol, wie Mescorial gezogen auf dem Gestüt Lewitz, daher der Namenszusatz „PS“ für Paul Schockemöhle.

Für Koen Vereecke ist es das dritte Mal beim CHIO Aachen, dies war sein erster Sieg. „Ich wollte immer mal hier reiten und nun sind wir das dritte Jahr in Folge hier“, sagte er mit einem gewissen Stolz. Was an Aachen so anders ist im Vergleich mit anderen Turnieren? Koen Vereecke sagt, es sei das Publikum. „Das ist das beeindruckendste. Hierher kommt jeder, um die Pferde zu sehen, die Reiter und die Pferdemenschen. Sie applaudieren auch dann noch, wenn es einen Abwurf gab. Sie fühlen mit den Reitern mit. Das ist für mich das beeindruckendste an Aachen.“

Niederländer Leemans gewinnt Auftakt zum NetAachen-Preis

05.07.2024 11:45

Philippaerts, Merschformann, Haunhorst, Morssinkhof, Wachman –an prominenten Namen…


Philippaerts, Merschformann, Haunhorst, Morssinkhof, Wachman –an prominenten Namen herrscht kein Mangel in der Young Riders Tour um den NetAachen-Preis 2024. Gewonnen hat allerdings ein 18 Niederländer, von dem man vielleicht noch nicht ganz so viel gehört hat, aber wohl noch hören wird.

 

„Ich wollte einfach eine schöne Runde reiten. Aber mein Pferd ist einfach schnell und sie liebt es zu galoppieren. Das geht hier natürlich gut“, kommentierte der 18-jährige Siebe Leemans seinen souveränen Sieg bei seinem ersten Auftritt in der Aachener Soers. Zuvor war er schon Niederländischer Meister der Jungen Reiter geworden. Trotzdem: „Dass ich nun hier bin, hat ein bisschen mit Glück zu tun und mit einiger Unterstützung“, meinte er bescheiden. Er stammt aus der Nähe von Eindhoven und trainiert mit seinem Vater. Das Pferd, das ihn heute zum Sieg getragen hat, ist die neunjährige KWPN-Stute Karamella, deren Vater Plot Blue einst unter Marcus Ehning aufsehenerregende Runden beim CHIO drehte. In 68,17 Sekunden ließen sie und Leemans ihre 19 Konkurrenten ziemlich locker hinter sich.

 

Über Platz zwei konnte sich der Ire Tom Wachman freuen, der seinem Trainer Cian O’Connor gestern beim Siegen im Mercedes-Benz Nationenpreis zusehen konnte. Er saß im Sattel der Luidam-Tochter Obora’s Laura und kam nach 69,57 Sekunden ins Ziel. Rang drei ging wieder in die Niederlande, an Skye Morssinkhof im Sattel von Oui d’Emma (70,53).

 

Tom Wachman war schon Mannschaftseuropameister im Pony- und Juniorenlager. Außerdem gewann er letztes Jahr Silber bei der U18-EM in Gorla Minore, Italien. Skye Morssinkhof holte letztes Jahr Bronze bei der Junge Reiter EM, ebenfalls in Gorla Minore. Siebe Leemans sieht nun seinen ersten Junge Reiter-Europameisterschaften entgegen.

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