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Irland holt Mercedes-Benz Nationenpreis auf die grüne Insel

05.07.2024 00:35

2010 waren zum letzten Mal die Klänge von…


2010 waren zum letzten Mal die Klänge von „The Soldier’s Song“, der irischen Nationalhymne, über den Rasen der Soers geweht. Heute war es wieder so weit. Überlegen sicherten sich die Springreiter von der grünen Insel den Mercedes-Benz Nationenpreis 2024. Und das zum 70. Geburtstag der Partnerschaft der Luxus-Automobilmarke mit dem Stern und dem CHIO Aachen.

 

„Zu sagen, dass ich glücklich wäre, ist eine starke Untertreibung. Das stand seit langem auf meiner Bucket List! Es ist eine Ehre, hier zu sein.“ Es sprach eine gewisse Befriedigung aus Equipechef Michael Blake, als er das sagte. Grund dazu haben er und sein Team allemal, nachdem sie in bestechender Form den Mercedes-Benz Nationenpreis 2024 für sich entschieden hatten. Die Helden des Abends waren Denis Lynch mit Vistogrand, Bertram Allen auf Pacino Amiro, Shane Sweetnam im Sattel von James Kann Cruz und Cian O’Connor mit Fancy de Kergane. Wobei letzterer heute einen Teilzeitjob hatte, denn im zweiten Umlauf konnte er sich seinen Start sparen. Schon nach dem dritten Starter stand die Equipe als Sieger fest, nachdem kein einziger Fehler für sie zu Buche schlug.

 

Lynch, O’Connor, Sweetnam und Allen – es sind die gleichen Reiter, die zusammen 2017 Europameister geworden waren. Damals sei es ein „Shamrock“ gewesen, das irische Nationalsymbol, das der Mannschaft Glück gebracht hätte. Und Simsalabim, Bertram Allen zauberte ein sorgfältig gefaltetes Papier aus seinem Sakko. Darin befinde sich das gleiche Kleeblatt wie damals in Göteborg, versicherte Allen. „Ich trage es seit sieben Jahren bei mir! Wir sind sehr abergläubisch …“

 

Nun stellt sich die Frage, ob es der Glücksbringer war, der den Löwenanteil am heutigen Erfolg hatte, oder aber das Können der beteiligten Paare. Fest steht jedenfalls, seit Göteborg waren die vier nicht mehr zusammen in einem Team und heute haben sie wieder gewonnen. Definitiv auch für sie ein ganz besonderer Erfolg: „Das ist der Stoff, aus dem Träume gemacht sind“, so Shane Sweetnam. Cian O’Connor, der auch beim letzten irischen Sieg in Aachen im Jahr 2010 im Team dabei gewesen war, fügte hinzu: „Das war das gleiche Adrenalin. Es lässt das Blut schneller durch die Venen rauschen. Es ist fantastisch hier zu sein! So, wie immer.“

 

Spannend war der Kampf um die weiteren Plätze. Mexiko war mit einer Wildcard nach Aachen gereist und die Statistiken von EquiRatings powered by SAP wiesen das Team als krassen Außenseiter mit einer 15-prozentigen Chance aufs Podium aus. Die Briten hingegen hatten den Zahlen nach immerhin 23 Prozent Chancen. Ihr letzter Nationenpreissieg in Aachen liegt allerdings inzwischen auch schon 24 Jahre zurück. Als die letzten Reiter der Mannschaften im zweiten Umlauf in den Parcours mussten und Irland bereits als Sieger feststand, war klar: Wenn die Schlussreiter von Mexiko und Großbritannien, Eugenio Garza Perez auf Contago und Scott Brash mit Hello Jefferson, null bleiben, haben beide vier Fehler auf dem Konto. Dann müsste die Zeit über die Plätze zwei und drei entscheiden. So kam es. Und Mexiko war schneller. Der Fanclub auf der Tribüne flippte schier aus, als Garza Perez die Siegesfaust gen Himmel reckte. Auch für sie ein ganz besonderer Abend.

 

„Wir sind buchstäblich sprachlos. Wir sind dem Veranstalter so dankbar, dass wir teilnehmen dürfen. Das ist das wichtigste Turnier der Welt und es ist einfach in jeder Beziehung magisch. In dieses Stadion einzureiten, beschert einem Gänsehaut. Es ist ein unglaubliches Gefühl, ein Abenteuer, ein Traum. Das werden wir nie vergessen“, fasste Federico Fernandez seine und die Gefühlslage seiner Teamkameraden Garza Perez, Nicolas Pizarro und Andres Azcarraga zusammen. Letzterer war eigens aus Spruce Meadows angereist. Ansonsten hatten sie noch etwas zu sagen: „Danke an die Briten, dass sie uns erlaubt haben, Zweiter zu werden!“

 

Die Briten trugen es mit Fassung. Robert Whitaker fasste zusammen: „Wir waren nah dran am Sieg. Alle sind gut geritten und die Pferde sind gut gesprungen. Wir sind wirklich glücklich mit dem Ergebnis.“

 

Und die Deutschen? Konnten ihrer von EquiRatings ausgerechneten Favoritenrolle nicht ganz gerecht werden. Zwar lieferten Jana Wargers auf Limbridge und Aachen-Nationenpreisdebütantin Kendra Claricia Brinkop im Sattel von Tabasco de Toxandria Z jeweils „Doppelnuller“, aber bei André Thieme auf Chakaria sowie Christian Kukuk mit Mumbai waren Stangen gefallen. Acht Fehler bedeuteten Rang sechs.

 

Aber nächstes Jahr wird es ja wieder einen Mercedes-Benz Nationenpreis in Aachen geben, den man gewinnen kann. Die Verlängerung der seit 1954 währenden Partnerschaft wurde heute bekannt gegeben.

Abdel Saïds erster Aachen-Sieg im STAWAG-Preis

04.07.2024 20:41

Zum zweiten Mal ist der früher für Ägypten…


Zum zweiten Mal ist der früher für Ägypten und nun für seine Wahlheimat Belgien startende Abdel Saïd beim CHIO Aachen am Start. Heute holte er im STAWAG-Preis seine erste gelbe Schleife in der Soers.

Die verdankt er einer 14-jährigen französischen Stute mit Namen Arpege du Ru, die ihm in fehlerfreien 63,04 Sekunden den Sieg im STAWAG-Preis bescherte, einem Fehler-Zeit-Springen über 1,50 Meter. Zweiter wurde – mal wieder – Richard Vogel. Und erneut saß er im Sattel von Cydello, der ihm bereits gestern eine silberne Schleife beschert hatte. Heute kamen sie nach 63,45 Sekunden ins Ziel und ließen damit erneut McLain Ward (USA) hinter sich, der bereits gestern im Turkish Airlines-Preis von Europa das Nachsehen hinter Vogel gehabt hatte. Er ritt heute die elfjährige OS-Stute First Lady v. Don Diarado, die einst von Justine Tebbel in den Sport gebracht worden war, 2021 zu Ward in die Vereinigten Staaten wechselte und nun drei Jahre später mit ihm erstmals wieder in Europa am Start ist.

Abdel Saïd und seine Apache d’Adriers-Tochter sind seit fünfeinhalb Jahren ein Team und haben zusammen diverse Erfolge gefeiert. Aber hier heute in Aachen zu gewinnen, das sei etwas Besonderes, so Saïd. Vor allem freue er sich aber für seine Stute. „Sie ist unglaublich! In jedem Parcours gibt sie 1000 Prozent!“ Dementsprechend zuversichtlich war er heute an den STAWAG-Preis herangegangen: „Naja, wir sind hier, um zu gewinnen. Ob ich es erwartet habe – ich habe ein gutes Pferd, ich bin nicht der schlechteste Reiter, also ja, ich habe zumindest drauf gehofft!“ Was sich dann ja auch erfüllt hat.

Arpege du Ru hat nun frei. Sie hat das Ihrige zum erfolgreichen Wochenende ihres Reiters beigetragen. Der hofft nun, sich mit den beiden Pferden, die er für die große Tour mit nach Aachen gebracht hat, für den Großen Preis zu qualifizieren.

Philippaerts’sches „Familienpferd“ Gadget Mouche siegt im Sparkassen-Youngsters-Cup

04.07.2024 18:51

Die Nachwuchsspringpferde im Sparkassen-Youngsters-Cup haben heute den Tag…


Die Nachwuchsspringpferde im Sparkassen-Youngsters-Cup haben heute den Tag im Hauptstadion der Aachener Soers eröffnet. Sieger wurde Nicola Philippaerts mit einem Pferd, das bislang sein Vater und sein Bruder unter dem Sattel hatten.

In 58,16 Sekunden sprangen Belgiens Nicola Philippaerts und der achtjährige Selle Français-Wallach Gadget Mouche v. Andiamo Semilly zum Sieg in der zweiten von drei Wertungsprüfungen des Sparkassen-Youngsters-Cup. Damit gaben sie der Nummer eins der Weltrangliste, Henrik von Eckermann (SWE), im Sattel des BWP-Hengstes Steely Dan v. Hardrock Z das Nachsehen. Die benötigten 59,11 Sekunden für den 440 Meter langen 1,45 Meter-Parcours mit elf Hindernissen und 13 Sprüngen. Rang drei sicherte sich die Kanadierin Erynn Ballard mit der Zangersheider Stute Marieke Z Santa Rosa v. Moncler van Overis (60,06).

Bereits am Dienstag, in der ersten Wertung der Nachwuchstour, waren Nicola Philippaerts und Gadget Mouche fehlerfrei und platziert gewesen. Dabei ist Aachen das erste internationale Turnier für die beiden als Paar. Bislang war der Wallach vor allem von Philippaerts‘ Vater Ludo und zuletzt auch vom jüngeren Bruder Thibault geritten worden. Dass nun Nicola im Sattel saß, hatte pragmatische Gründe: „Ich darf dieses Jahr in Aachen reiten und dachte, das wäre ein guter Platz für ihn. Heute hat er gezeigt, dass er das Stadion hier in Aachen mag. Und natürlich – wenn man nach Aachen kommt, dann nimmt man seine besten jungen Pferde mit, denn das ist immer ein besonderes Turnier.“

Wie gut die jungen Pferde sind, die im Sparkassen-Youngsters-Cup an den Start gehen, kann man vielleicht daran erkennen, dass von 35 Ritten 20 fehlerfrei waren. Was Gadget Mouche für Philippaerts besonders macht? „Ich denke, er ist sehr cool. Er hat keine Angst und eine innere Ruhe. Dazu ist er vermögend und vorsichtig. Von daher versprechen wir uns viel für die Zukunft.“ Wer aus der Familie Philippaerts künftig von dem Talent profitiert, Nicola, oder einer seiner Brüder, stehe aber noch nicht fest. „Wir haben dafür noch keinen Plan gemacht. Erst einmal hatten wir nur für Aachen geplant und der Rest kommt später. Ich hoffe, wir werden auch ein gutes Finale haben!“ Das steht für Samstag auf dem Programm – dann mit Stechen.

Der Niederländer Willem Greve reist als Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping in die Soers

04.07.2024 12:52

Im Sattel von Highway TN N.O.P. gelang Willem…


Im Sattel von Highway TN N.O.P. gelang Willem Greve mit dem Sieg im Rolex Grand Prix bei den “The Dutch Masters” der bislang größte Coup seiner Karriere. Ein Interview mit dem 41-jährigen Niederländer, der nun als Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping zum CHIO Aachen reist. 

Das Stechen im Rolex Grand Prix bei den The Dutch Masters war in diesem Jahr ganz besonders spannend. Wie haben Sie es erlebt?

Als letzter Starter in ein Stechen zu gehen, ist immer eine besondere Herausforderung. Ich habe extra früh mit der Vorbereitung begonnen, damit ich mir die Ritte von Martin Fuchs und Henrik von Eckermann ansehen konnte. Dann ist Martin geritten und ich habe gedacht, das geht nicht schneller. Aber Henrik hat diese Zeit tatsächlich noch einmal unterboten. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass ich noch schneller sein könnte. Aber mein Pferd ist unfassbar gut gesprungen. Zum letzten Oxer habe ich die erste Distanz erwischt, es hat einfach alles gepasst. Das war ein unglaubliches Gefühl. So ein Springen zu gewinnen, noch dazu vor heimischem Publikum, ist ein absoluter Traum. Dieser Moment war einfach rundum perfekt.

Ihr Sportpartner bei diesem besonderen Sieg war Highway TN N.O.P.. Was ist er für ein Typ?

Er ist ein Hengst mit einer unglaublichen Einstellung. Er ist sehr vorsichtig und gleichzeitig unfassbar ehrgeizig. Wir sind jetzt schon seit mehr als fünf Jahren ein Team und kennen uns in- und auswendig. Ich weiß, dass ich mich in den entscheidenden Momenten immer auf ihn verlassen kann und er im Parcours alles gibt, was ihm möglich ist.

Der Rolex Grand Slam ist eine prestigeträchtige Serie im internationalen Springsport. Was zeichnet die vier Majors Ihrer Meinung nach aus?

Der Rolex Grand Slam ist eine unglaubliche Bereicherung für unseren Sport. Bei jedem der Majors ist alles vom Allerfeinsten. Die besten Reiter und die besten Pferde gehen dort an den Start. Das ist wie Wimbledon oder Roland Garros im Tennis. Bei diesen Turnieren dabei sein zu dürfen, ist eine Ehre für uns Reiter.

Mit Scott Brash gibt es bisher lediglich einen Reiter, der den Rolex Grand Slam geschafft hat. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass dies nochmal einem Reiter gelingen wird?

Ich glaube, je länger es die Serie gibt, desto mehr wird jedem von uns bewusst, wie unfassbar gut die Leistung von Scott gewesen ist. Mit McLain Ward war aber ja im vergangenen Jahr auch wieder ein Reiter ganz nah dran. Daher denke ich, dass in unserem Sport nichts unmöglich ist. Aber dreimal hintereinander zu gewinnen, ist wirklich eine Herausforderung. Insbesondere auch, weil die vier Majors und die damit verbunden Anforderungen an uns Reiter jeweils so unterschiedlich sind.

Sie reisen jetzt als Anwärter auf den Rolex Grand Slam zum CHIO Aachen. Verspüren Sie einen gewissen Erwartungsdruck oder gehen Sie die Sache entspannt an?

Ich bin einfach stolz, dass ich in Aachen dabei sein darf und versuche, meine Pferde bestmöglich auf dieses Turnier vorzubereiten. Ich bin bislang zweimal in Aachen an den Start gegangen. Einmal hatte ich eine sehr gute Woche, einmal eine weniger gute. Alle Pferde, die ich dieses Jahr mit nach Aachen nehme, sind noch nie in diesem imposanten Hauptstadion gesprungen. Von daher bin ich sehr gespannt, wie es laufen wird.

Welchen Stellenwert hat der CHIO Aachen für Sie?

Aachen ist einfach Aachen. Dieses Turnier lässt sich mit keinem anderen auf der Welt vergleichen und ich freue mich sehr, in diesem Jahr wieder dort an den Start gehen zu dürfen.

Richard Vogel siegt im Turkish Airlines-Preis von Europa

03.07.2024 23:51

Parcourschef Frank Rothenberger hatte es prophezeit: Richard Vogel…


Parcourschef Frank Rothenberger hatte es prophezeit: Richard Vogel würde der Mann sein, den es heute zu schlagen gilt im Turkish Airlines-Preis von Europa. Er sollte Recht behalten.

Passend zum zehnjährigen Jubiläum des Engagements von CHIO Aachen-Partner Turkish Airlines war es Richard Vogel, der allen davonflog im Preis von Europa 2024. Zwölf der 45 Paare hatten es ins Stechen geschafft, darunter sieben aus Deutschland. Vogel hatte schon letztes Jahr beim CHIO Aachen kräftig abgeräumt. Dieses Jahr war er in bislang vier Prüfungen dreimal Zweiter und einmal Sieger. So würde er gerne weitermachen, hatte er nach seinem Sieg am Vormittag noch gescherzt, aber auch gleich eingeschränkt, das werde ihm wohl kaum gelingen. Nun liegt seine seine Top drei-Ausbeute auch nach dem Turkish Airlines-Preis von Europa bei 100 Prozent. Dafür sorgte sein fantastischer zehnjähriger Chaman-Sohn Cepano Baloubet.

Vogel und Cepano Baloubet waren neuntes Paar im Stechen. Bis dato hatte McLain Ward (USA) auf Callas nach einer Bilderbuchrunde in Führung gelegen. Als Vogel durch den Einritt kam, fingen die Zuschauer an, rhythmisch zu klatschen und ihn anzufeuern. Keine Frage, wem am Mittwochabend die Sympathien galten. Vogels Fans wurden nicht enttäuscht. Von Hindernis eins an nutzte der gebürtige Baden-Württemberger den natürlichen Speed und die Wendigkeit seines Fuchses und verschenkte keinen Millimeter. Nach 42,44 Sekunden stoppte die Uhr, unglaubliche 1,62 Sekunden schneller als Ward und Callas. Dabei hatten schon die so ausgesehen, als seien sie schwer zu schlagen. Ohrenbetäubender Applaus und ein Richard Vogel der auf dem Weg gen Ausgang immer wieder auf seinen Partner unter dem Sattel zeigte: „Ihm gebührt der Applaus“, sollte das wohl heißen.

Später bestätigte Vogel: „Ich war sehr glücklich, wie Cepano gesprungen ist. Er hat heute wirklich für mich gekämpft. Ich wusste noch vom letzten Jahr, als er Zweiter war im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen und den Allianz-Preis gewonnen hat, dass er sich wohlfühlt in dem Parcours. Manche Pferde wachsen, wenn sie in die Soers kommen, andere werden schüchtern. Er gehört zu denen, die wachsen und das konnte ich heute spüren.“ Tatsächlich habe Cepano ihn heute sogar ein bisschen gerettet. „Ich habe McLain gesehen und ich weiß, wenn er in Führung ist, ist er schwer zu schlagen. Da war noch einmal extra Druck da. Ich bin fast ein bisschen zu aggressiv und nicht alles so perfekt geritten, wie ich wollte. Da hat er mir heute ausgeholfen.“

An Cepanos Form hätten auch die Zuschauer ihren Anteil, meinte Vogel: „Die Atmosphäre in dieser Prüfung mit dem Flutlicht und all den Zuschauern ist einfach unglaublich. Dies ist die erste Prüfung, in der jeder in bestmöglicher Form sein möchte. Schon draußen auf dem Vorbereitungsplatz ist die Atmosphäre besonders. Und wenn man dann in den Parcours reitet, steigert sich das noch. Das verleiht einem noch mal Flügel.“

McLain Ward wurde Zweiter in 44,06 Sekunden. Fun Fact: Als Vogel über den Winter in Wellington weilte, hat er mit McLain Ward trainiert. Der meinte nach dem heutigen Abend: „Es gibt nichts, was ich ihm noch beibringen könnte.“ Was Vogel für den Rest der Woche plant, liegt auf der Hand: am liebsten so weitermachen. „Ich hoffe, das war nicht die letzte Schleife, die wir sammeln konnten“, meinte er bescheiden. Ward hingegen klang sehr entschieden in der Antwort auf seine Ziele für den Rest der Woche: „Dass Richie Zweiter wird.“

An dritter Stelle reihte sich Jana Wargers mit der Oldenburger Stute Dorette ein – gerade mal eine hundertstel Sekunde langsamer als Ward und Callas. Damit war sie hoch zufrieden und kein bisschen enttäuscht. „Wir haben hier die beiden schnellsten Reiter und sie waren in Führung. Ich wusste, dass das sehr schwierig werden würde. Außerdem möchte ich Dorette am Sonntag im Großen Preis reiten. Daher habe ich es natürlich versucht, aber ich wollte es nicht übertreiben.“

Die tolle Atmosphäre konnte CHIO Aachen-Sportchefin Birgit Rosenberg nur bestätigen: „Trotz des regnerischen und windigen Wetters herrschte beste Stimmung und die Reiter haben uns bestätigt, dass das heute super Sport war. Ich freue mich sehr auf den Rest der Woche und denke, das war ein großartiger Start heute.“

Dreifacher Grund zur Freude für Eugenio Garza Perez im Preis der StädteRegion Aachen in memoriam Landrat Hermann-Josef Pütz

03.07.2024 19:37

Es muss nicht immer der Große Preis sein,…


Es muss nicht immer der Große Preis sein, der einen Spitzenspringreiter zum Strahlen bringt. Mexikos WM-Reiter Eugenio Garza Perez konnte heute gleich drei Gründe aufzählen, weswegen sein Sieg im Preis der StädteRegion Aachen in memoriam Landrat Hermann-Josef Pütz für ihn ein ganz Besonderer ist.

Denn abgesehen davon, dass es natürlich immer gut ist, ein 1,50 Meter-Springen bei einem Fünf-Sterne-Turnier für sich zu entscheiden, stellte Eugenio Garza Perez zum einen fest: „Hier in Aachen zu gewinnen – das ist ein Traum, der wahr wird!“ Zum anderen freute der Mexikaner sich für seinen vierbeinigen Sportpartner, den 16-jährigen Zangersheider Victer Finn DH Z. „Der Sieg ist umso schöner mit diesem Pferd. Wir haben eine so lange gemeinsame Geschichte. Er verdient es.“

Diese lange gemeinsame Geschichte begann vor knapp neun Jahren. „Wir haben alles zusammen gemacht, von Junge Reiter-Prüfungen über Championate. Er ist einfach ein unglaubliches Pferd. Er hatte ein bisschen Verletzungspech. Darum ist er nie im Spitzensport gegangen, wie er es in meinen Augen eigentlich verdient hätte. Ich freue mich einfach so für das Pferd – ihn glücklich und gesund hier siegen zu sehen, ist toll!“

Und wer wurde Zweiter? Erneut Richard Vogel. Bereits gestern hatte er mit seinem Hannoveraner Wallach Cydello im Eröffnungsspringen die silberne Schleife geholt, heute gab es eine weitere für die beiden. Das Mexiko-Duo war nach 27,43 Sekunden in der zweiten Phase des 1,50 Meter-Zwei-Phasen-Springens ins Ziel gekommen. „Flying Vogel“ und Cydello benötigten 28,07 Sekunden. Das reichte lässig, um Ben Maher (GBR) und Exit Remo auf Rang drei zu verweisen (28,71). Für Richard Vogel erhöht sich die Quote von Top drei-Platzierungen beim diesjährigen CHIO Aachen damit auf vier von vier.

Enno Klaphake holt Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Pferdesport und Holger Hetzel

03.07.2024 18:06

Klaphake? U25 Springpokal? Da war doch was! Richtig,…


Klaphake? U25 Springpokal? Da war doch was! Richtig, ehe Laura Klaphake für Deutschland WM-Bronze 2018 holte, war sie erfolgreiche Teilnehmerin der Serie der Stiftung Deutscher Pferdesport und Holger Hetzel um den Preis von Holger Hetzel. Nun ist Bruder Enno in ihren Fußstapfen unterwegs.

Hochspannung bis zum Schluss beim diesjährigen U25 Springpokal! Acht Paare im Stechen, Enno Klaphake und NC Verso Red Wine lagen mit 38,17 Sekunden in Führung, als die Sieger der gestrigen Einlaufprüfung, Hannes Ahlmann und Tokyo, die Soers betraten. Schon letztes Jahr hatte Ahlmann die Einlaufprüfung gewonnen und war ins Stechen der Entscheidung vorgedrungen, kassierte hier aber einen Abwurf. Das wollte er dieses Jahr besser machen, das hatte er gestern angekündigt. Bis zum letzten Hindernis war er auf der Siegerstraße, fehlerfrei und schneller als Klaphake. Doch dort fiel die Stange und damit Ahlmanns Siegesträume auf den heiligen Aachener Rasen. Das Paar belegte am Ende Rang sechs.

Des einen Leid, des anderen Freud. Enno Klaphake: „Ich hatte gar nicht damit gerechnet, weil nach mir ja noch Hannes Ahlmann kam, der dann aber zu meinem Glück den letzten Sprung um hatte.“ Umso größer die Freude bei ihm: „Jetzt hier in Aachen gewinnen zu dürfen – ja, Ausnahme! Ein Wahnsinnsgefühl!“ Seine Dankbarkeit galt neben den Sponsoren, die das Finale in Aachen ermöglichen, vor allem seinem OS-Wallach NC Verso Red Wine, einem zwölfjährigen Vigo d’Arsouilles-Sohn, den Enno in- und auswendig kennt. „Ich habe ihn seit er sechs ist. Er ist ein sehr spezielles Pferd – aber gerade dadurch so gut, weil er vorsichtig ist und eine so gute Einstellung hat. Wenn ich kämpfe, kämpft er mit!“

Platz zwei sicherte sich die Deutsche Meisterin der U25 Springreiter und Deutsche Meisterin der Damen von 2023, Mylen Kruse. Sie hatte den Holsteiner Hengst Lovelight v. Lord Z mit nach Aachen gebracht. Die beiden sind erst seit kurzem ein Paar. Das heute war ihr erstes gemeinsames Stechen überhaupt. Umso glücklicher war Kruse über das Ergebnis: eine fehlerfreie Runde im Stechen in 40,60 Sekunden. Aber selbst, wenn sie keine Schleife gewonnen hätte, würde sie aus Aachen einiges mitnehmen. Darauf angesprochen, welchen Stellenwert der U25 Springpokal zum Beispiel im Vergleich zu ihrem DM-Titel habe, sagte sie: „Natürlich war das in Balve toll, weil man dort gegen Senioren geritten ist. Aber Aachen als Veranstaltungsort gleicht das wieder aus. Dass man hier so viele andere Reiter beobachten kann, ist unheimlich wertvoll!“ Sie schaue sich von allen gerne etwas ab, „am Ende kann man niemanden kopieren, nur etwas mitnehmen“.

Der drittplatzierte Marvin Jüngel (0/41,23) hat hingegen ein ganz klares Vorbild: „Richard Vogel!“, kommt es wie aus der Pistole geschossen. Der hatte den U25 Springpokal ja dreimal gewonnen und ist nun als Nummer zehn bester Deutscher auf der Weltrangliste der Springreiter. Bei ihm hatte Jüngel über den Winter einige Monate verbracht. Auch er war mit Vorschusslorbeeren in die Soers gekommen. Im Mai hatte er zum zweiten Mal in Folge das Deutsche Spring-Derby in Hamburg für sich entscheiden können. Während er dort auf seiner Langzeitpartnerin Balou’s Erbin saß, hatte er für den Auftritt in Aachen seine neunjährige Zukunftshoffnung DSP Kontendra v. Contendro gesattelt. Auch er war überglücklich mit seinem dritten Platz: „Ich bin super, superstolz! Die Stute wächst ja gerade erst in all das hinein und das war ein unheimlich schnelles Stechen. Ich bin auf jeden Fall mehr als glücklich!“

Zwischen die Top drei und den sechstplatzierten Ahlmann schoben sich in der Reihenfolge Antonia Locker auf Cristobal (0/41,68) und Beeke Carstensen, Schwester der Vorjahressiegerin Teike Carstensen, mit Carbas (0/44,94).

Zweimal Zweiter, nun Erster – Richard Vogel siegt im Preis des Handwerks

03.07.2024 15:11

Niemand kann sich als Sieger fühlen, so lange…


Niemand kann sich als Sieger fühlen, so lange Richard Vogel den Parcours noch nicht beendet hat. Diese Erfahrung musste Denis Lynch heute im Preis des Handwerks machen.

Der Ire Denis Lynch und sein zwölfjähriger Cornet Obolensky-Sohn Cornet’s Iberio hatten als sechstes Paar mit 62,33 Sekunden die Führung übernommen im Preis des Handwerks und behielten sie bis fast zum Schluss. Aber dann waren Richard Vogel und der belgische Corydon-Sohn Phenyo van het Kayserbos als viertletztes Paar an der Reihe und schnappten Lynch in 61,43 Sekunden den Sieg vor der Nase weg. Rang drei sicherte sich mit Shane Sweetnam auf Irandole du Flot ein weiterer schneller irischer Reiter (62,82).

Dabei ist Aachen erst das dritte gemeinsame Turnier für Richard Vogel und seinen erst neunjährigen Phenyo van het Kaiserbos. Trotzdem passte gerade Aachen perfekt in den Plan. „Wir sind ein recht neues Paar. Aber ich bin ganz begeistert von ihm, weil er in recht kurzer Zeit einen Riesenfortschritt gemacht hat, und ich erhoffe mir viel von ihm. Hier in Aachen gibt es Gott sei Dank auch Springen wie jetzt dieses (den Preis des Handwerks), das noch nicht zu hoch ist, also auf 1,45 Meter-Niveau, und daher eher auf das Tempo und nicht nur die Höhe ausgelegt ist. Das tut Phenyo auf dem Ausbildungsstatus, auf dem er gerade ist, ganz gut. Dann kann er hier erst einmal reinschnuppern auf solchen Turnieren und in solchen Arenen. Da ist vorher noch nie gesprungen. Von daher sind wir überglücklich, wie er das heute schon absolviert hat und dass wir auch schon an die Zeit denken konnten und nicht nur versuchen mussten, null zu sein.“

Auf Sieg geritten war er dennoch nicht. Er wollte seinem Sportpartner einfach die bestmögliche Erfahrung in seinem ersten Aachen-Parcours geben: „Phenyo ist sowieso sehr grundschnell. Dann haben wir einfach versucht, nicht zu weit rauszugehen in den Wendungen. Er mag es eh eher mit etwas höherer Grundfrequenz zu gehen, weil er von Natur aus vielleicht nicht das allerletzte Springvermögen hat. Von daher war das nach seinem Geschmack, würde ich behaupten und hat ihm mehr Spaß gemacht, als wenn wir viel langsamer galoppiert wären. Dann hätte er es an den Oxern vielleicht sogar ein bisschen schwerer gehabt.“ Was aber nicht heißen soll, dass er in Zukunft nicht auch größere Aufgaben für Phenyo sieht. „Generell erhoffen wir uns viel von ihm, auch dass er hier nächstes Jahr oder übernächstes Jahr vielleicht auch ein Loch – oder zwei – höher gehen kann.“

Für Richard Vogel war es die dritte Top drei-Platzierung bei drei Springen beim CHIO Aachen 2024. Gestern war er mit zwei anderen Pferden jeweils Zweiter, heute nun der Sieg mit Phenyo. „Das würden wir gerne so beibehalten“, grinst Vogel, fügt aber gleich darauf hinzu: „Das wird uns nicht gelingen, aber bislang läuft es sehr gut. Alle Pferde sind super drauf, springen sehr gut und ich versuche, dass ich gut reite und meine Pferde nicht im Stich lasse. Dann haben wir glaube ich noch die eine oder andere Schleife zu holen hier.“

Der Olympiasieger und sein „next Star“ vorne im Sparkassen-Youngsters-Cup

02.07.2024 19:54

Wenn einer beurteilen kann, was einen vierbeinigen Star…


Wenn einer beurteilen kann, was einen vierbeinigen Star ausmacht, dann ist es wohl Ben Maher. Einen solchen hofft der britische Olympiasieger in dem OS-Hengst Corlander zu haben, mit dem er heute den Auftakt des Sparkassen-Youngsters-Cup gewann.

Philipp Weishaupt und die Selle Français-Stute Grace de la Claye (v. Utrillo van de Heffinck) waren schnell in dem 1,45 Meter-Zwei-Phasen-Springen zum Auftakt des Sparkassen-Youngsters-Cups: 39,29 Sekunden. Richard Vogel und sein KWPN-Wallach Levi Noesar (v. Zirocco Blue) waren eine hundertstel Sekunde schneller, 39,28 Sekunden. Wer nun aber dachte, besser geht es nicht, wurde eines Besseren belehrt, als Olympiasieger Ben Maher und sein bildschöner OS-Hengst Corlander (v. Cornet Colbert) durch die Soers flogen. Bei 38,96 Sekunden stoppte die Uhr. Das war nicht zu toppen. Vogel und Weishaupt belegten die Plätze zwei und drei.

Überrascht war Ben Maher nicht. Er hat Corlander seit November vergangenen Jahres unter dem Sattel und hatte ihn im Frühjahr mit in Florida, um sich dort auf die grüne Saison vorzubereiten. Da war er bereits einmal Zweiter in einem nationalen 1,50 Meter-Grand Prix. Ansonsten hat Maher ihn erst einmal international geritten. „Er ist ein sehr talentiertes, ausbalanciertes Pferd. Er muss nicht zu viel springen“, erklärte er. Maher setzt größte Hoffnungen in den Hengst. „Ich denke, nicht nur wegen heute ist er ein Typ Pferd für Aachen mit seinem Galoppsprung und seinem Vermögen.“ Er habe Leute, die stets nach guten Pferden für ihn Ausschau halten und die haben den im Gestüt Lewitz gezogenen Cornet Obolensky-Enkel „gescoutet“, als der noch unter seinem vorherigen Reiter, dem Polen Krzysztof Ludwiczak, ging. „Wir haben den hoffentlich nächsten Star gesucht. Ich hoffe, er kann dem gerecht werden.“ Wenn er so weitermacht wie heute …

Hannes Ahlmann erneut Auftaktsieger in Deutschlands U25 Springpokal

02.07.2024 19:52

Erneut ist der CHIO Aachen Austragungsort des Finales…


Erneut ist der CHIO Aachen Austragungsort des Finales von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und Holger Hetzel, Preis von Holger Hetzel. Und erneut kommt der Sieger der ersten Prüfung aus Schleswig-Holstein und heißt Hannes Ahlmann.

Als letztes Paar der Prüfung rollten Hannes Ahlmann und seine neunjährige Holsteiner Toulon-Tochter Tokyo das 20 Paare starke Feld von Deutschlands U25 Springpokal von hinten auf. In fehlerfreien 73,64 Sekunden verwiesen sie Henrike-Sophie Boy im Sattel von Aquarell Sun (74,12) und Enno Klaphake mit NC Verso Red Wine (77,29) auf die Plätze zwei und drei.

Bei vier Qualifikationen hatten die jeweils fünf besten Reiter das Ticket für den CHIO Aachen gelöst. Für den Schleswig-Holsteiner Ahlmann ist es das zweite Mal, dass er hier dabei ist – und das zweite Mal, dass er die Einlaufprüfung für sich entscheiden konnte. „Trotzdem ist es natürlich immer wieder etwas Besonderes, auf dem heiligen Rasen hier zu reiten!“, betonte der 23-Jährige und fügte hinzu: „Dass es jetzt wieder geklappt hat, die Einlaufprüfung zu gewinnen, ist natürlich gut. Aber jetzt hoffen wir auch, dass wir das Finale auch für uns entscheiden können!“

Letztes Jahr war Ahlmann einer von fünf Reitern im Stechen. Damals saß er auf Nerrado und wurde Vierter. Die Stute Tokyo, die er dieses Jahr gesattelt hat, hat ihn schon über 1,60 Meter Parcours getragen und bescherte ihm in Balve Siege in beiden Wertungsprüfungen des U25-Springpokals. Ahlmanns Hoffnungen sind also durchaus berechtigt.

Seit diesem Jahr ist Holger Hetzel als Sponsor von Deutschlands U25 Springpokal mit an Bord. Und als Vater. Denn seine Tochter Laura zählt auch zu den Finalisten und belegte heute Rang vier mit ihrer Westfalen-Stute Angel D’or.

2024 markiert nicht nur 100 Jahre Turniergeschichte in der Aachener Soers, sondern auch eine Dekade U25 Springpokal. 2014 wurde die Nachwuchsserie erstmals ausgetragen. Erfunden wurde sie vom Bundestrainer der Springreiter, Otto Becker, zusammen mit seinem damaligen Co-Trainer Heinrich-Hermann Engemann. Das Ziel war es, den Jungen Reitern den Sprung vom U21-Lager in den Seniorensport zu erleichtern. Dass die Idee aufgeht, hat sich längst gezeigt. Die Championatsreiter Laura Klaphake und Maurice Tebbel waren ebenso bei Deutschlands U25 Springpokal dabei, wie der designierte Olympiareiter Richard Vogel. Letzterer konnte das Finale in Aachen dreimal in Folge gewinnen und war 2023 bereits siegreich in der großen Tour in der Soers.

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