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Wahr gewordene Träume im SAP-Cup, Triumph der Briten im Nationenpreis

06.07.2024 16:09

Reiter, die sich in die Arme fielen, Besitzer,…


Reiter, die sich in die Arme fielen, Besitzer, die in Tränen ausbrachen und ein Kursdesigner, der sich wohl am liebsten ganz still aus Aachen verabschiedet hätte. Aber da hatte er die Rechnung ohne die Reiter gemacht. Fazit eines ganz besonderen SAP-Cups beim CHIO Aachen 2024.

 

Olympiasiegerin Julia Krajewski und ihr Newcomer Nickel sind die Sieger des SAP-Cups 2024 mit 30,3 Minuspunkten. Platz zwei ging an U25-Nachwuchsstar Calvin Böckmann mit The Phantom Of The Opera. Letztere beendeten mit ihrem Dressurergebnis von 30,9 Minuspunkten. EQuiRatings powered by SAP hatte vor der Prüfung ausgerechnet: bei 420 Starts in den letzten Jahren gelang es nur 20 Paaren, die Prüfung mit Dressurergebnis zu beenden. Dieses Jahr kamen noch zwei hinzu, neben Calvin der Australier Christopher Burton mit Clever Louis, die am Ende Vierte wurden. Zwischen die beiden Deutschen und den Stilist von Down-Under schob sich Laura Collett auf Dacapo als beste Reiterin des Siegerteams Großbritannien.

 

In der Nationenpreiswertung setzten die Briten sich mit 112,8 Minuspunkten gegen die Vertreter des Partnerlandes USA durch (123,7) sowie gegen die Iren (138,0). Die deutsche Mannschaft belegte Rang vier (147,5).

 

Soweit die Fakten. Dass die Briten den Nationenpreis gewonnen haben – übrigens zum vierten Mal nach 2011, 2021 und 2022 –, ist nicht weiter verwunderlich. Das Mutterland der Vielseitigkeit ist immer für einen Sieg gut. Der Ausgang der Einzelwertung war schon überraschender. Fairerweise muss man sagen, dass drei deutsche Paare – die nach Dressur und Springen führenden Michael Jung auf Chipmunk, der in der Zwischenwertung Drittplatzierte Christoph Wahler sowie die Sieger von 2022, Sandra Auffarth mit Viamant du Matz – mit Blick auf die Olympischen Spiele gar nicht erst versucht haben, ihre Positionen zu halten. Michael Jung musste gar nicht im Cross antreten. Sandra Auffarth und Christoph Wahler durften vorzeitig abbrechen.

 

Julia Krajewski und der zehnjährige Holsteiner Numero Uno-Sohn Nickel gingen als Führende ins Gelände, nachdem Michael Jung und Chipmunk Dispens hatten. Sie lieferten eine sichere Runde, hatten lediglich 6,4 Zeitfehler auf dem Konto und konnten Rang eins halten. Sie waren allerdings schon achtes Paar im Cross gewesen, die Prüfung lief noch gute zwei Stunden und nach ihnen waren noch drei starke Paare dran. Der Gedanke an einen potenziellen Sieg war also noch weit weg. Zufrieden war sie aber schon da, vor allem mit Nickel: „Ich denke, das ist ein Pferd, der kann auf jeden Fall Aachen gewinnen. Wenn nicht dieses Jahr, dann ein anderes“, so Krajewski. Ein „Kumpel“ sei Nickel, einer der „immer versucht, die gestellte Aufgabe zu lösen“. Später berichtete sie, vor ihrem Ritt ein Foto von der Siegertafel neben dem Einritt gemacht zu haben. „Ich dachte, wie cool wäre es, meinen Namen hier nochmal stehen zu sehen?“ Denn 2018 hatte sie Michael Jungs Chipmunk in der Soers zum Sieg geritten. Aber dass es so schnell gehen würde, kam dann doch überraschend. „Ich habe leider recht früh ein Eisen verloren. Der Boden ist gut und das Pferd ist ausbalanciert, aber das habe ich hier und da in den engeren Wendungen gemerkt und befürchte, dass mich das die drei, vier Sekunden gekostet hat, die jetzt fehlen“, sagte sie noch direkt nach ihrem Ritt.

Die Spannung stieg, als sich die Vorbeiläufer im Laufe des Vormittags häuften und Krajewski und Böckmann immer weiter nach vorne rutschten im Ranking. Und als die zuvor vor ihnen rangierte Britin Emily King mit Valmy Biats als letzte Starterin des Geländes heile und gesund, aber mit 4,8 Zeitfehlern ihren Job getan hatte und damit klar war, dass Krajewski gewonnen hatte und Böckmann Zweiter war, gab es im Zielbereich des SAP-Cups 2024 kein Halten mehr. Siegerin und Zweitplatzierter fielen sich in die Arme und wurden von einem Gratulanten an den nächsten weitergereicht. Der letzte in der langen Schlange war Nickels Besitzer, dem die Tränen der Freude übers Gesicht liefen.

 

Krajewski: „Aachen zu gewinnen, ist natürlich ganz, ganz besonders. Es ist fast wie ein Championat. Da ist so viel zwischen der Hoffnung zu gewinnen und dann dem tatsächlichen Sieg. Ich zählte nicht zu den Favoriten, was es umso schöner macht, wenn es eine Überraschung ist. Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass das tatsächlich passiert ist.“

 

Calvin Böckmann sagte nach seinem Ritt auf die Frage, wie er es geschafft hat, in die Zeit zu reiten: „Ich glaube, das Pferd und ich sind über die letzten zweieinhalb Jahren unheimlich zusammengewachsen. Wir waren Anfang des Jahres ja in Amerika (beim CCI5*-L in Kentucky) für unsere erste Fünf-Sterne-Prüfung und ich habe das Gefühl, das hat uns beide einfach noch mehr zusammengeschweißt. Ich vertraue ihm blind, er vertraut mir blind. Dann macht es das einfach möglich, dass man hier und da die erste Distanz nimmt, die Wendungen enger nimmt und das hat uns sehr gut in die Karten gespielt.“ Da ahnte er noch nicht, dass er Zweiter in Aachen werden würde. Und so richtig glauben konnte er es auch immer noch nicht, als er danach gefragt wurde: „Ich habe all meine Freunde angerufen und sie sagten, das sei wirklich verrückt. Das ist das besonderste Turnier, das wir haben in Deutschland und die Atmosphäre ist unglaublich!“

 

Dem konnte die drittplatzierte Laura Collett nur beipflichten: „Alles hier ist so besonders, die Atmosphäre, die Zuschauer und nirgendwo auf der Welt springen wir in einem Stadion wie diesem.“ Ihr Eindruck der Strecke: „Das war ein Go-Cart Kurs, ein Hindernis folgt aufs nächste. Die Strecken in Aachen sind immer anspruchsvoll.“

 

Der Mann, der seit Jahr und Tag für die Kurse in Aachen verantwortet, könnte sich nach dem heutigen Tag einmal mehr auf die Schulter klopfen. Aber da das nicht seine Art ist, haben das andere für ihn gemacht. Es war die letzte Strecke, die Rüdiger Schwarz gebaut hat und die Dankbarkeit war von Seiten der Turnierleitung wie auch der Reiter gleichermaßen groß. CHIO Aachen-Sportchefin Birgit Rosenberg sagte: „Rüdiger Schwarz hat einen so fantastischen Job über die letzten Jahre gemacht und es war immer ein Vergnügen, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er tut immer das Beste für die Pferde und das Beste für den Sport.“

Dem konnte Julia Krajewski, die lange Zeit auch von Rüdiger Schwarz trainiert worden war, nur beipflichten: „Als wir abgegangen sind, gab es Leute die sagten, der Kurs sei einfacher, als sonst. Aber er war perfekt gebaut. Wir hatten „Missed flags“, „MIMs“ und Vorbeiläufer. Man musste intelligent reiten und seinen Kopf benutzen. Rüdiger hat geprägt, wie Gelände geritten wird und wie Gelände aufgebaut wird.“

Briten führen im SAP-Cup

05.07.2024 21:20

Freitag ist Dressur- und Springtag für die Teilnehmer…


Freitag ist Dressur- und Springtag für die Teilnehmer im SAP-Cup, dem Nationenpreis der Vielseitigkeitsreiter beim CHIO Aachen. Ehe morgen im Cross die Entscheidung fällt, führen die Briten die Mannschaftswertung an. In der Einzelwertung liegen zwei deutsche Reiter auf den vorderen Plätzen.

Noch ist alles offen im SAP-Cup, sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung. Momentan geht das britische Quartett als Führende der Nationenpreiswertung in den morgigen Geländetag. Emily King mit Valmy Biats, Laura Collett auf Dacapo, Izzy Taylor mit SBH Big Wall sowie Kirsty Chabert mit Classic VI haben derzeit 96,3 Minuspunkte auf dem Konto.

Dahinter folgt mit 100,100 Minuspunkten die australische Equipe. Hier sind Kevin McNab mit Miss Pepperpot, Christopher Burton auf Clever Louis, Andrew Barnett im Sattel von Go Tosca und Andrew Hoy mit Cadet de Beliard für ihr Land im Einsatz.

Partnerland USA reiht sich dicht dahinter (102,10) an dritter Stelle an. Hallie Coon auf Cute Girl, Alyssa Phillips mit Oskar, Elisabeth Halliday auf Shanroe Cooley und James Alliston mit Karma halten die Stars and Stripes hoch.

Das deutsche Team rangiert aktuell an sechster Position nach mehreren Abwürfen im Parcours. Jérôme Robiné und Black Ice konnten ihre 33,30 Minuspunkte halten. Bei Malin Hansen-Hotopp und Carlitos Quidditch K wurden es acht Strafpunkte im Parcours (38,20). Zwölf waren es für Michael Jung mit Kilcandra Ocean Power (42,20). Und Christoph Wahler musste sich mit D’Accord 12,80 Strafpunkte auf sein Dressurergebnis anrechnen lassen (44,0). 113,70 Minuspunkte sind es damit insgesamt für das Team.

Einzelwertung

Besser sieht es aus deutscher Sicht in der Einzelwertung aus. Die Goldmedaillengewinnerin von Tokio, Julia Krajewski, führt mit ihrer Zukunftshoffnung Nickel mit 23,90 Minuspunkten. Christoph Wahler und Carjatan S, die zusammen mit Jung und Krajewski zum Team gehört hatten, das 2022 in Pratoni del Vivaro Mannschaftsweltmeister geworden war, haben 28 Minuspunkte auf dem Konto, derzeit das zweitbeste Ergebnis. Auf Rang drei rangiert Emily King aus Großbritannien mit Valmy Biats. Nach Dressur und Springen führte eigentlich der dreifache Olympiasieger Michael Jung mit Chipmunk das Feld an, er verzichtet aber morgen auf den Start im Gelände.

Morgen geht es um 9.55 Uhr auf die Geländestrecke der Soers.

SAP und der CHIO Aachen: Weiteres spannendes Pilotprojekt in der Dressur

03.07.2024 21:54

Noch unmittelbarer, noch transparenter, noch interaktiver – und…


Noch unmittelbarer, noch transparenter, noch interaktiver – und das alles mit modernster Technik: Auch dank seines offiziellen Technologiepartners SAP ist der CHIO Aachen Vorreiter in Sachen Digitalisierung.

Seit 2013 ist SAP offizieller Technologie-Partner. Seither ist viel passiert. So unterstützt SAP den CHIO Aachen mit der mobilen Event-App inklusive eines Quiz, technischen Prototypen und hochmodernen Analysen. SAP ist auch in diesem Jahr wieder Partner der Vielseitigkeit, dem SAP-Cup, auf dessen Siegerliste sich die Namen der weltbesten Reiter finden, angefangen von Olympiasieger Michael Jung (GER), über Weltmeisterin Yasmin Ingham (GBR) bis hin zu Reitmeisterin Ingrid Klimke (GER). In der entscheidenden Geländeprüfung, die in diesem Jahr am 6. Juli auf dem Programm steht, stattet SAP traditionell alle Teilnehmer mit Sensoren aus und präsentiert die Daten live in der CHIO Aachen-App sowie regelmäßig auch auf den Bildschirmen im Stadion und im Gelände, sodass die Zuschauer keinen Moment ihrer Favoriten auf der Strecke verpassen. Zudem sind einige Reiter mit Helmkameras unterwegs. Die Videos mit exklusiven Daten und Kommentaren ermöglichen es dem Zuschauer, die Ritte quasi aus dem Sattel mitzuerleben.

Eingeleitet wurde die digitale Revolution des CHIO Aachen zusammen mit SAP im Jahr 2013 mit dem Spectator Judging: Fans kommen auch in diesem Jahr mit der Spectator Judging App noch näher an das Geschehen heran. Jeder Fan kann seine eigene Bewertung zu den Prüfungen abgeben und so selbst in die Richterrolle schlüpfen. Aber nicht nur die Fans bewerten die Prüfungen digital. Dank der eDressage App von Black Horse One und SAP arbeiten auch die Richter nun schon seit einigen Jahren komplett digital und ermöglichen eine schnellere Bewertung der Prüfung sowie Präsentation der Ergebnisse in Echtzeit. Heute ist dies aus dem Dressur- und Voltigiersport nicht mehr wegzudenken. Ein weiteres Highlight des digitalen CHIO Aachen ist das EquiRatings Prediction Centre, powered by SAP. So wurde ein statistisches Modell entwickelt, das vor und während eines Wettbewerbs die wahrscheinlichen Ergebnisse und Gewinnchancen der Reiter berechnet – Basis für den „CHIO Aachen Eventing Manager“, ein Manager-Spiel fürs Smartphone, basierend auf echten Werten. Neu in diesem Jahr: Ein Pilotprojekt in der Dressur zum Thema „Präzisionsnote“. So wird im Rahmen des CHIO Aachen 2024 mit Hilfe eines verbesserten Live-Trackings die Ausführung einzelner Lektionen wie beispielsweise Traversalen, Piaffen oder Pirouetten gemessen am Idealwert objektiv bewertet. Diese neuartige Technik befindet sich in einer Testphase und fließt aktuell noch nicht in die Ergebnisse des Richtergremiums ein.

Die starke Partnerschaft zwischen SAP und dem CHIO Aachen wartet nicht nur mit immer neuen Innovationen auf, sie geht inzwischen sogar über das Weltfest des Pferdesports hinaus. So präsentiert SAP das vom CHIO Aachen CAMPUS angebotene Trainingsformat auf dem Reitsportsimulator, bei dem Reiter ihren Sitz von einem professionellen Simulator-Coach überprüfen und analysieren zu lassen können. Wie das genau funktioniert, können sich die Besucher vor Ort beim CHIO Aachen 2024 live anschauen.

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