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7 Stunden vor
CHIO Aachen Science Lounge: Ein Austausch zum Wohl der Pferde
Im Rahmen des Weltfests des Pferdesports steht das Wohlergehen der Pferde nicht nur auf den Turnierplätzen in der Soers im Mittelpunkt. Auch wissenschaftlich rückt das Thema in den Fokus – bei der ersten CHIO Aachen Science Lounge mit zahlreichen Tierärzten und prominenten Reitern wie Isabell Werth, Ingrid Klimke, Martin Fuchs und Patrik Kittel.
Birgit Rosenberg blickte in rund 50 interessierte Gesichter, als sie die einleitenden Worte zur CHIO Aachen Science Lounge sprach. Der Pressekonferenzraum war voll, neben zahlreichen Tierärzten und Medienvertretern waren auch Top-Reiter wie Isabell Werth und Ingrid Klimke aus Deutschland, der Schwede Patrik Kittel und Martin Fuchs aus der Schweiz gekommen. Sie alle wollten sich austauschen, weiterentwickeln und lernen – denn es geht um die Zukunft des Reitsports.
„Die internationale Reitsportelite ist dieser Tage zu Gast hier in Aachen und viele Menschen schauen auf uns. Die, die begeistert sind, aber auch die, die unseren Sport sehr kritisch sehen“, stellte Birgit Rosenberg fest. Als Vorstandsmitglied des Aachen-Laurensberger Rennvereins liegt ihr das Thema Pferdewohl selbstverständlich am Herzen, mehr noch: Es ist das höchste Gut. „Wir erwarten von den Athleten, dass sie gut und fair mit ihren Pferden umgehen, das ist nicht verhandelbar“, sagte Rosenberg. Aber in der kritischen Auseinandersetzung vermisse sie seit einiger Zeit eine faktenbasierte Debatte auf Augenhöhe.
Entsprechend entstand im Jahr 2023 der Anspruch, das Wohlergehen der Pferde wissenschaftlich zu untersuchen – der CHIO Aachen Scientist Circle wurde gegründet. Führende Wissenschaftler und Pferdefachleute beschäftigen sich seitdem mit der Frage, wie es Sportpferden beim CHIO Aachen geht und was genau sie benötigen, damit ihr Wohlergehen nachhaltig sichergestellt werden kann. Ein Mitglied der Initiative ist Leonie Krüger, die zum Thema promoviert und die gesammelten Daten auswertet.
Im Rahmen der CHIO Aachen Science Lounge, veranstaltet vom CHIO Aachen CAMPUS – einer Institution, die sich mit Trainings- und Weiterbildungsangeboten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Pferden engagiert – und ReproTrainining, erläuterte Leonie Krüger das Projekt. „Wir versuchen das Pferd und sein Wohlbefinden mit möglichst vielen Faktoren zu erfassen und diese dann zu bewerten“, erklärte die Wissenschaftlerin und betonte, dass bei dem Projekt extrem viel Wert auf Transparenz gelegt werde. „Es gab beim CHIO Aachen noch nie so viele Presseanfragen wie zu diesem Thema. Wir möchten die Öffentlichkeit mitnehmen.“
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, entwickelt der Aachen-Laurensberger Rennverein immer neue Ideen. Mit Formaten wie der CHIO Aachen Science Lounge soll dies gelingen, indem die wichtigen Akteure zusammengebracht werden – für die Zukunft des Reitsports. „Aachen leistet da wirklich Pionierarbeit“, befand Leonie Krüger.